HOCHSCHUL-BAROMETER : Nachhaltigkeit und Digitalisierung sollen neue Forschungsschwerpunkte werden

4. November 2019 // ticker

Hochschulen in Deutschland wollen in ihrer Forschung verstärkt auf die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung setzen. Das ist eines der Ergebnisse des aktuellen Hochschul-Barometers.

Bild: FOM / Tim Stender
Bild: FOM / Tim Stender

zwd Berlin. Demnach streben viele der befragten Hochschulen an, ihre Forschungsschwerpunkte dahingehend neu auszurichten. Rund jede zweite staatliche Hochschule will in Zukunft auf neue Forschungsschwerpunkte setzen, die sich der Digitalisierung widmen. Zu Fragen der Nachhaltigkeit soll dies an jeder fünften Hochschule geschehen. Bei beiden Themenfeldern planen insbesondere die Fachhochschulen neue Forschungsprioritäten.

Mehrheit der Hochschulen plant stärkere Ausrichtung an Innovationsfeldern

Die neuen Forschungsschwerpunkte zeigen sich auch bei den Stellenbesetzungen. Allein im Jahr 2018 beschäftigen sich rund 31 Prozent der neu eingestellten Professor*innen mit Themen der Digitalisierung. Das sind bei durchschnittlich 2.500 Neuberufungen pro Jahr hochgerechnet 750 neue Professuren mit digitalem Schwerpunkt in allen Disziplinen, wie beispielsweise Digital Humanities, Digitalwirtschaft oder Big Data Analysis. Naturgemäß ist der Anteil an Technischen Hochschulen höher (37 Prozent) als an anderen Hochschulen (27 Prozent).

Des Weiteren planen rund zwei Drittel der Hochschulen, ihre Forschung und Lehre stärker an strategischen Innovationsfeldern auszurichten, beispielsweise an der Hightech-Strategie der Bundesregierung. Mehr als 80 Prozent der Hochschulleitungen will enger mit Partner*innen jenseits der Wissenschaft kooperieren. Die meisten unter ihnen wollen die Hochschule zum regionalen Innovationshub entwickeln, um künftig als Mittler*in zwischen den unterschiedlichen Innovationsakteur*innen zu agieren.

Stimmung in den Leitungen „verhalten positiv“

Insgesamt ist die Stimmung unter den Rektor*innen und Präsident*innen verhalten positiv. Private Hochschulen sind dabei im Durchschnitt zufriedener als staatliche Einrichtungen, jedoch hat dieser Vorsprung in den letzten Jahren deutlich abgenommen. Die Schlussgruppe bilden spezialisierte Hochschulen sowie kleine staatliche Fachhochschulen und Universitäten mit weniger als 10.000 Studierenden. Beim Thema Kooperation und Wettbewerbsfähigkeit fühlen sich die Hochschulen gut aufgestellt. Vor allem ihre Wettbewerbsfähigkeit in Forschung und Lehre schätzen die Hochschulleitungen auch in den nächsten fünf Jahren als sehr gut ein. Bei den allgemeinen Rahmenbedingungen wie Autonomie, Ausstattung, Finanzierung und Personal sieht es allerdings anders aus. Vor allem die Personalsituation bereitet den Hochschulleitungen große Sorgen.

Das Hochschul-Barometer ist ein Stimmungsbarometer deutscher Hochschulleitungen und wird jährlich durch eine repräsentative Umfrage des Stifterverbandes und der Heinz Nixdorf Stiftung erstellt.

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