„FAST TRACK“ : Neue Perspektive für MINT-Abbrecher*innen

15. Mai 2018 // ticker

In Bayern können Studienabbrecher*innen von MINT-Fächern im Rahmen des im Jahr 2016 gestarteten Modellprojekts „FAST TRACK“ praxisorientiert an einem Weiterbildungsinstitut weiter„studieren“ und nach einem Jahr bereits Geld verdienen.

Bild: eckert-schulen.de
Bild: eckert-schulen.de

zwd Regenstauf. Das Projekt aus Regenstauf bei Regensburg will Hochschulaussteiger*innen eine zweite Chance geben. In nur einem Jahr können die Teilnehmer*innen einen Ausbildungs-Abschluss zum/zur Staatlich geprüfte*n Industrietechnologen/-in erwerben; die berufsbegleitende Weiterbildung zum/zur Staatlich geprüfte*n Techniker*in kann zwei Jahre später abgeschlossen werden. Letzterer ist auf Niveaustufe 6 des Deutschen Qualifikations-Rahmens dem „Bachelor of Engineering“ gleichgestellt. Das Besondere: Im Studium erbrachte Leistungen sind nicht verloren und werden angerechnet, sodass die kurze Aus- und Weiterbildungszeit möglich wird.

Das Programm „FAST TRACK“ haben die Eckert Schulen (jährlich rund 8.000 Absolvent*innen und mehr als 50 Standorte in ganz Deutschland) in Absprache mit dem bayerischen Kultusministerium entwickelt. Es wurde im September 2017 mit dem Innovationspreis bei der Personalmanagement-Messe „Zukunft Personal“ in Köln ausgezeichnet. Die Jury zeichnete die „FAST TRACK“-Initiative mit dem HR-Innovations-Award in der Kategorie „Personalgewinnung und Beratung“ aus.

Projekt soll bald auch an Hochschulen vorgestellt werden

Rund 800 Studierenden haben die Eckert Schulen in den vergangenen Monaten ihre Initiative bereits persönlich vorgestellt, berichtete Max Schobert, der die Initiative betreut. „Persönliche Beratung ist der Schlüssel.“ Rund 80 Prozent der Studierenden, mit denen er sich unterhalten habe, informierten sich vor allem hochschulintern. Daher ist geplant, in den kommenden Wochen auch Studienberater*innen sowie Dekan*innen das Modellprojekt vorzustellen.

Zahlreiche bayerische Unternehmen beteiligen sich bereits von Beginn an als Partnerbetriebe an der „FAST TRACK“-Initiative. Seit Herbst letzten Jahres arbeiten die Programm-Teilnehmer*innen als „Associate Engineers“ in den Betrieben mit. „Unternehmen schätzen diese Qualifikation besonders, weil die Verbindung aus Praxis und aktuellem fachspezifischen Wissen besonders eng ist“, sagte Schobert. Bereits vor dem Start der Prüfungen zum Industrietechnologen hätten die allermeisten Teilnehmer einen Arbeitsvertrag in der Tasche: „Das Interesse an den jungen Leuten ist groß – vom kleinen Mittelständler bis zum großen Konzern und quer über alle Branchen hinweg.“

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