SAARLAND : Neues Bildungsprogramm für Kitas erarbeitet

31. August 2018 // ticker

Bildungsexpert*innen haben ein neues Bildungsprogramm für die saarländischen Kitas formuliert. Dieses behandelt neben den klassischen Bereichen nun auch Themen wie Inklusion, Übergängen als Teil der Bildungsbiografie, demokratische Teilhabe, Elternarbeit, Digitalisierung und die Bildung für nachhaltige Entwicklung.

zwd Saarbrücken. Wie auch bei der ersten Fassung aus dem Jahr 2006 hat ein Fachbeirat aus Expert*innen der saarländischen Kita-Landschaft gemeinsam mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) das bisherige Bildungsprogramm überarbeitet. Die Grundstruktur ist weitestgehend unverändert geblieben, ebenso wie die Grundaussagen zu Bildungsverständnis und Bildungsverlauf.
Inhaltlich werden sieben Bildungsbereiche behandelt:

  • Körper, Bewegung, Gesundheit
  • Soziale und kulturelle Umwelt, Werteerziehung und religiöse Bildung
  • Kommunikation: Sprachen, Schriftkultur und Medien
  • Bildnerisches Gestalten
  • Musik
  • Mathematische Grunderfahrungen
  • Naturwissenschaftliche und technische Grunderfahrungen

Dabei haben die Fachleute die neuesten Erkenntnisse aus Bildungsforschung und Neurobiologie einfließen lassen. „Die Rolle der Kitas hat sich durch den Ausbau an Betreuungsplätzen in den letzten Jahren weiterentwickelt. Hier lernen Kinder erstmals außerhalb der Familie Neues, machen Erfahrungen mit dem Weltwissen und entwickeln ihre sozialen Kompetenzen weiter“, sagte Bildungsstaatssekretärin Christine Streichert-Clivot (SPD). Frühkindliche Einrichtungen seien „damit zu Bildungsorten geworden, die eine große gesellschaftliche Bedeutung haben.“

Durch die Erweiterung um die Kinder unter drei Jahren wurden beim neuen Bildungsprogramm neue Maßstäbe erarbeitet. So spielt gerade bei jüngeren Kindern die notwendige Bindung zu Bezugspersonen eine große Rolle, was neue Aufgabenbereiche in der Arbeit mit einer Kleinkindgruppe definiert. Auch wird der sprachlichen Bildung bei jüngeren Kindern heute eine viel grundlegendere Bedeutung zugemessen als noch vor ein paar Jahren. „Heute weiß man, wie maßgeblich sie alle folgenden Bildungsprozesse beeinflusst. Bei allen Themenbereichen wird im Bildungsprogramm immer auch die Rolle der Fachkräfte reflektiert“, erklärte das saarländische Bildungsressort von Minister Ulrich Commerçon (SPD). Staatssekretärin Streichert-Clivot betonte, Kinder müssten so früh wie möglich die Chance erhalten, unabhängig von ihrer sozialen oder ethnischen Herkunft ihre Potenziale ausschöpfen zu können. „In Kitas werden dazu die Grundlagen gelegt. Hier lernen Kinder eigenständige Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und selbstständig zu handeln. Bildungsarbeit muss stetig weiterentwickelt werden, weil sich auch die Herausforderungen an Erzieherinnen und Erzieher immer wieder verändern.“ Diesen Prozess habe man mit dem neuen Bildungsprogramm angeschoben.

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