SCHLESWIG-HOLSTEIN : Neues Kita-Gesetz: GEW fordert Schwerpunkt auf bessere Ausstattung

5. Juni 2019 // ticker

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Schleswig-Holstein hat den von Sozialminister Heiner Garg (FDP) vorgelegten Referentenentwurf eines neuen Kita-Gesetzes als nicht ausreichend kritisiert. Vor allem bei der Ausstattung der Kindertagesstätten beinhalte er wenig konkrete Verbesserungen.

zwd Kiel. So seien aus Sicht der GEW die finanzielle Unterstützung der Kommunen und die Entlastung der Eltern zwar sinnvolle Schritte. Im Hinblick auf die dringend notwendige Verbesserung der Qualität der frühkindlichen Bildung und der Arbeitsbedingungen bleibe der Entwurf aber weit hinter den Notwendigkeiten und Erwartungen der Beschäftigten zurück. „Damit wird an vielen Stellen der Status Quo im Land festgeschrieben“, wie die Landesvorsitzende Astrid Henke kritisierte. Es sei völlig ungeklärt, was in Kommunen und in Kindertagesstätten passiert, die bisher schon bessere Regelungen hatten. Hier drohten die Kinder, die Erzieherinnen oder auch die Eltern zu den Verliererinnen des neuen Gesetzes zu werden.

Die im Entwurf vorgesehene zweite Fachkraft pro Gruppe könne nur ein Zwischenschritt sein, so die GEW. Die unzureichende Freistellung für Kita-Leitungen und die mit fünf Stunden pro Gruppe viel zu gering bemessenen Verfügungszeiten für das pädagogische Personal stellten zudem vielerorts keine Verbesserungen dar. Es drohten dadurch sogar Verschlechterungen gegenüber dem gegenwärtigen Zustand. „Die Politik muss dafür sorgen, dass das zusätzliche Geld vom Land vor Ort auch tatsächlich in die Kindertagesstätten investiert wird.Es besteht sonst die große Gefahr, dass die neuen Mindeststandards zum allgemeinen Standard werden“, mahnte Henke.

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