zwd Berlin. Das Programm ist auf zehn Jahre angelegt und in zwei Phasen à fünf Jahre gegliedert. In der ersten Phase soll eine vom BMBF finanzierte praxisnahe Forschung insgesamt 200 Schulen in sozial benachteiligten Lagen dabei unterstützen, ihre besonderen Herausforderungen zu meistern. Dabei sollen ausgewählte Wissenschaftler*innen gemeinsam mit den Schulen daran arbeiten, Bedarfe in der Schul- und Unterrichtsentwicklung zu identifizieren, vorhandene Potenziale zu erkennen und neue Strategien und Konzepte zu entwickeln. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind die Vernetzung der Schulen mit ihrem sozialräumlichen Umfeld sowie die Vernetzung der Schulen miteinander. Die zweite Phase dient dem Transfer der von Wissenschaft und Praxis gemeinsam entwickelten Strategien und Konzepte an weitere Schulen.
„Wir müssen insbesondere jungen Menschen, die es sowieso schon nicht leicht im Leben haben, unter die Arme greifen. Mit ‚Schule macht stark‘ werden wir – gemeinsam mit den Ländern – Schulen in sozial schwieriger Lage besser auf ihre vielfältigen Herausforderungen vorbereiten“, sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) bei der Vorstellung des Programms in ihrem Ministerium. Schulen in sozial schwierigen Lagen bei den großen Herausforderungen zu helfen, vor denen sie etwa im Bereich der Integration und Sprachförderung stehen, gehöre zur Bildungsgerechtigkeit, betonte der Präsident der Kultusministerkonferenz, Hessens Ressortchef Prof. Alexander Lorz (CDU). „Die Initiative wird die Schulen sehr viel stärker als bisher in die Lage versetzen, ihre Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu unterstützen und ihnen durch Bildungserfolg gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.“
Der Koordinator der A-Länder, Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD), wies darauf hin, dass zahlreiche Länder zwar bereits über entsprechende Unterstützungssysteme verfügten, sich aber durch eine wissenschaftliche Begleitung klare Hinweise darauf erhofften, welche konkreten Fördermaßnahmen sinnvoll und erfolgreich sind. „Vorbild kann das Bund-Länder-Programm ,Bildung durch Sprache und Schrift‘ (BiSS) sein, das seit 2012 wichtige Expertise und praktische Hinweise zur Diagnostik und Förderung im Bereich der sprachlichen Bildung von der Kita bis in die Sekundarstufe I erarbeitet hat und jetzt flächendeckend umgesetzt werden soll“, erklärte Rabe.
Die Auswahl der Schulen wird durch Ausschreibung oder Nominierung durch die Länder entsprechend dem Königsteiner Schlüssel erfolgen. Die Ausschreibung der Forschungsförderung des BMBF soll noch im Herbst 2019 veröffentlicht werden.