BADEN-WÜRTTEMBERG : Prof. Marion Schick soll Kultusministerin werden

22. Februar 2010 // zwd Stuttgart (gev).

Der neue baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) hat das bisherige Vorstandsmitglied der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Marion Schick, zur Ministerin für Kultus, Jugend und Sport berufen. Sie soll den bisherigen Kultusminister Helmut Rau (CDU) ablösen, der ins Staatsministerium wechselt.

Die 51-jährige parteilose Professorin war fast acht Jahre Präsidentin der Fachhochschule München – und damit die erste Frau in Bayern, die es an die Spitze einer Hochschule geschafft hat. Schick hat Wirtschaftspädagogik in München studiert und an der Universität der Bundeswehr promoviert. 1993 wurde sie zur Professorin für Personalführung, Kostenrechnung und allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule München. Sie hat unter anderem zum Thema Studienreform an Hochschulen in Deutschland publiziert.

GEW: Lehrkräfte erwarten einen Bildungsaufbruch für Baden-Württemberg

„Wir hoffen auf eine mutige Kultusministerin, die den Dialog mit den Lehrerinnen und Lehrern such und zu Veränderungen bereit ist“, lautete der Kommentar Landesvorsitzenden der GEW, Doro Moritz, zur Personalie Schick. Lehrkräfte erwarteten einen Bildungsaufbruch für Baden-Württemberg, so Moritz weiter. In den vergangenen Jahren unter der Ägide des scheidenden Ministers Rau habe es einen bildungspolitischen Stillstand gegeben, der bis heute andauere, erläuterte die Gewerkschafterin. Insbesondere kritisierte Moritz, dass in der Vergangenheit nicht nur das Vertrauen zwischen dem Kultusministerium auf der einen Seite und Lehrkräften, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern auf der anderen Seite gestört war, sondern darüber hinaus der Rat von Fachleuten immer wieder ignoriert wurde.

Mit einer ganz anderen Forderung wandte sich der Philologenverband, der Gymnasiallehrkräfte vertritt, an die neue Kultusministerin. „Wir erwarten von der neuen Kultusministerin ein klares Bekenntnis für das Gymnasium und das gegliederte Schulsystem“, forderte deren Landesvorsitzender Bernd Saur. Das Glätten der Wogen in der angeheizten Schuldebatte in Baden-Württemberg gilt als eine der wichtigsten Aufgaben der neuen Ministerin. Ihr Vorgänger Rau hatte gerade vor kurzem ein Gutachten entgegengenommen, das die Abschaffung der Sonderschulpflicht und die Integration behinderter Kinder und Jugendlicher in die Regelschulen empfiehlt. Auch auf dieser Baustelle wird Schick arbeiten müssen.

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