MODELLPROJEKT : Bund hilft Ländern beim Schutz von Frauen vor Gewalt

3. November 2017 // ticker

Mit dem Bundes-Modellprojekt „Bedarfsanalyse und -planung zur Weiterentwicklung des Hilfesystems zum Schutz von Frauen vor Gewalt und häuslicher Gewalt“ ist ein weiteres Projekt zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen an den Start gegangen.

zwd Berlin. Jede dritte Frau in Europa erfährt im Laufe ihres Lebens körperliche oder sexuelle Gewalt. Bundesfrauenministerin Katarina Barley (SPD) forderte deshalb effiziente Systeme, damit Unterstützung, Schutz und Beratung auch wirklich bei den Betroffenen ankommen: „Mit dem jetzt gestarteten Modellprojekt können wir die Länder dabei unterstützen, neue Methoden in der Praxis zu erproben, um das bestehende Hilfesystem zu optimieren und an neueste Entwicklungen anzupassen.“

Das vom Bundesfrauenministerium entwickelte Projekt wird in fünf Bundesländern systematisch neue und innovative Ansätze zum bedarfsgerechten Schutz von Frauen entwickeln und erproben. Mit der Unterzeichnung der Istanbul-Konvention, hatte sich Deutschland verpflichtet, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, die Betroffenen zu schützen und ihnen Hilfe und Unterstützung zu bieten. Die fünf teilnehmenden Bundesländer Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Sachsen können nun Konzepte und Instrumente entwickeln und erproben, mit denen die Länder ihr Hilfesystem künftig besser planen und bedarfsgerecht weiterentwickeln sollen.

Dabei wird das Modellprojekt von drei zentralen Leitfragen umrahmt, die in besonderem Maße das Erkenntnisinteresse der Länder widerspiegeln:

  1. Erhalten alle gewaltbetroffenen Frauen zeitnah Schutz und Hilfe bei Gewalt?
  2. Welche Angebote brauchen Frauen in ihren unterschiedlichen Situationen?
  3. Sind die Bedarfe im ländlichen Raum, in Mittelzentren und in der Großstadt unterschiedlich?
  4. Wie kann das Hilfesystem (daran orientiert) passgenau (um)gestaltet werden?
  5. Wie können verlässliche Kooperationen mit Einrichtungen des Unterstützungssystems im Sinne einer ineinandergreifenden Versorgungskette geschaffen werden?

Artikel als E-Mail versenden