
TITELTHEMA: SPD-BILDUNGSKONGRESS: STARTSCHUSS ZUR „BILDUNGSPOLITISCHEN WENDE“?
Wie steht es um das deutsche Bildungssystem? Was läuft gut, was sollte verbessert werden? Diese und ähnliche Fragen standen im Mittelpunkt des SPD-Bildungskongresses „Bildung. Chancen. Zukunft“ im Berliner Willy-Brandt-Haus. Auch die französische Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem war zu Gast und zog vor VertreterInnen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft sowie interessierten TeilnehmerInnen Vergleiche zwischen den beiden Nachbarländern.
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KOMMENTAR
zwd-Herausgeber Holger H. Lührig die Landtagswahlen 2016: Das Wiederaufkommen der völkischen Beobachter verlangt eine wehrhafte Antwort der Demokratie
„Mit den hessischen Kommunalwahlen und den Landtagswahlen am 13. März ist die Demokratie in Deutschland vor eine neue Herausforderung gestellt worden. Eben noch fragten sich die BundesverfassungsrichterInnen in Karlsruhe, ob die Gefährlichkeit der NPD ein Parteiverbot rechtfertigte, da entflammt als neues Menetekel schon die Alternative für die Rechtspopulisten: die selbsternannte „Alternative für Deutschland“. Ja, die AfD ist die Alternative für die NPD-WählerInnen. Das wird auch an den nebenstehenden übereinstimmenden Wahlplakaten von NPD und AfD deutlich. Wer das Wahlprogramm der Partei in Sachsen-Anhalt, aber auch die etwas moderateren Versionen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ansieht, weiß, wes Geistes Kind die Feder dieser Partei führt. Da werden unverblümt deutschnationale und völkisch-nationalistische Parolen zur Wahrung der „deutschen Leitkultur“ verbreitet, die mit den unseligen Tiraden der NSDAP der Weimarer Zeit mühelos mithalten können. Und damit keine Zweifel an der „Verfassungstreue“ aufkommen, verkündet die AfD ihre eigene Verfassungsauslegung: „Wir stehen zu Art. 3 des Grundgesetzes, der eine Benachteiligung aufgrund des Geschlechts verbietet und sind demnach gegen jede Quotenregelung“ (AfD Rheinland-Pfalz). (...)“
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zwd-REPORT: Landtagswahlen 2016
BADEN-WÜRTTEMBERG
Frauen: Fehlmeldung
zwd Stuttgart (yh). Baden-Württemberg bildet unter den Bundesländern immer noch das traurige Schlusslicht im Hinblick auf den Frauenanteil im Landtag. Die Landtagswahlen 2016 werden daran voraussichtlich nichts ändern. Nur knapp ein Fünftel der Erstkandidierenden in den Wahlkreisen sind Frauen. Das neue von Grün-Rot verabschiedete Chancengleichheitsgesetz allerdings ist ein Lichtblick für die Gleichstellung im Schwabenland.
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RHEINLAND-PFALZ
Duell der Frauen
zwd Mainz (hr). Mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und Oppositionsführerin Julia Klöckner (CDU) kämpfen in Rheinland-Pfalz zwei Frauen um das höchste Amt. Diese Konstellation hat Seltenheitswert. Dritte im Bunde ist Wirtschaftsministerin Eveline Lemke, die für die Grünen als Spitzenkandidatin ins Rennen geht. Auch im Mainzer Landtag sind Frauen stark vertreten: Mit 39,6 Prozent hat das Bundesland im Westen nach Thüringen (40,6 Prozent) den zweithöchsten Frauenanteil aller Landesparlamente.
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SACHSEN-ANHALT
Viele Baustellen sind liegen gebliebenn
zwd Magdeburg (hr). Die Große Koalition unter Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hinterlässt ihrer Nachfolgeregierung einiges an Arbeit. Das Landesgleichstellungsgesetz ist reformbedürftig, es fehlen mehrere Hundert LehrerInnen und die Arbeitslosigkeit ist hoch. Ob der Frauenanteil im Magdeburger Landtag mit einem knappen Drittel nach den Wahlen noch Bestand haben wird, ist angesichts sinkender Umfragewerte von SPD und Grünen eher ungewiss.
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BILDUNG & POLITIK
„DIGITALE HOCHSCHULLEHRE“
BMBF etabliert neues Forschungsfeld
zwd Berlin (hr/ticker). Mit der Förderung eines neuen Forschungsfeldes „Digitale Hochschullehre“ will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die deutschen Hochschulen im Digitalisierungsprozess unterstützen. Im Fokus stehen dabei Lehr- und Lernformate, die dort bereits realisiert werden.
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MEISTER-BAFÖG
Mehr Geld, weniger Bürokratie
Die vom Bundestag am 26. Februar in 3. Lesung beschlossene Novelle des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes („Meister-BAFöG“) ist auf weitgehend positive Reaktionen gestoßen. Sie enthält eine Erhöhung der Förderungsbeträge, die vor allem Verheirateten mit Kindern zugute kommen sollen.
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EXZELLENZINITIATIVE
Imboden: „Prämienvergabe nur nach Geleistetem“
Der Vorsitzende der Evaluierungskommission der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern, Prof. Dieter Imboden (ETH Zürich), möchte die Exzellenzprämie von 15 Millionen Euro jährlich nicht mehr wie bislang für Zukunftskonzepte der Universitäten vergeben. Stattdessen sollten das Geld und der Titel eine Belohnung sein – für bisher Geleistetes.
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KULTUR & POLITIK
THEATERPREIS DES BUNDES
Seismographen gesellschaftlicher Entwicklung
zwd Berlin (no). Theater sind Orte der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen. Dass dies nicht nur für die großen Theater in den Metropolen, sondern auch für kleine und mittlere Theater zutrifft, muss nach Auffassung von Kulturstaatsministerin Prof.‘in Monika Grütters (CDU) ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Ein Grund, erstmals einen Theaterpreis des Bundes zu verleihen! Am 29. Januar 2016 wurden 12 Bühnen ausgezeichnet.
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BERLINALE: DEUTSCHER DREHBUCHPREIS 2016
Ohne sie blieben die Kinoleinwände leer
zwd Berlin (no). Am 12. Februar wurde der rote Teppich ausgerollt. Nicht für SchauspielerInnen und RegisseurInnen, sondern für DrehbuchautorInnen! Denn „aller Anfang ist das Drehbuch“, betonte VDD-Vorstandsmitglied Sebastian Andrae. Ohne die Ideen und die Fantasie der AutorInnen würden „die Kino-Leinwände leer bleiben“. Deshalb sei es wichtig, die SchöpferInnen herausragender Filme angemessen zu würdigen und zu fördern, erklärte Kulturstaatsministerin Prof.‘in Monika Grütters (CDU) bei der Verleihung des Deutschen Drehbuchpreises 2016.
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zwd-DEBATTE
„Die Kunstwelt braucht das beherzte Auftreten für mehr Gleichberechtigung“ Welcher Handlungsbedarf besteht?
zwd Berlin (no). Kulturschaffende sind nicht auf Rosen gebettet – und Künstlerinnen erst recht nicht. Das offenbart ein Blick in die Zahlen der Künstlersozialkasse (KSK). Zwischen 4.800 Euro und 6.700 Euro jährlich verdienen 40- bis 50-jährige Frauen in den verschiedenen Genres weniger als ihre männlichen Kollegen (Darstellende Kunst: Männer: 19.398 Euro; Frauen: 12.690 Euro jährlich). Frauen haben nicht nur unter finanziellen Einbußen zu leiden, sie sind auch weniger bekannt. Unter den ersten 30 KünstlerInnen beim Ranking „Kunstkompass 2015“ finden sich gerade einmal fünf Frauen, nur wenig mehr als 15 Prozent. Nicht anders sieht es auf den gut dotierten und mit Ansehen verbundenen Intendantenplätzen aus. Vier aktuell neu zu besetzende Stellen waren in der Vergangenheit männlich besetzt und werden auch in Zukunft einen Intendanten haben: Berliner Philharmoniker, Staatsoper Berlin, Stuttgarter Oper, Oper Halle. Doch das Tanztheater Pina Bausch bekommt im Mai 2017 eine Intendantin – Adolphe Binder. Nur wenige Zahlen – sie zeigen jedoch, wie berechtigt die Frage nach Handlungsbedarf in der Kunstwelt ist.
Mit Beiträgen von
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HAUPTSTADNOTIZEN
Museumsneubau am Kulturforum darf „Diven“ nicht überragen
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NAMEN SIND NACHRICHTEN
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ZWD IM INTERNET
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