DSW-JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG : Studentenwerk fordert 1,45 Milliarden von Bund und Ländern für Wohnheime

6. Dezember 2017 // Hannes Reinhardt

Auf der Jahreshauptversammlung in Berlin hat das Deutsche Studentenwerk (DSW) seine Forderung nach einem Hochschulsozialpakt für die soziale Infrastruktur des Studiums erneuert. Für den Bau und die Sanierung von Wohnheimen sollen Bund und Länder 1,45 Milliarden Euro in den nächsten vier Jahren bereitstellen.

Mahnen erneut den Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Studierende an: DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde (links) und DSW-Präsident Prof. Dieter Timmermann. - Bild: zwd
Mahnen erneut den Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Studierende an: DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde (links) und DSW-Präsident Prof. Dieter Timmermann. - Bild: zwd

zwd Berlin. „Wir brauchen ein gemeinsames Wohnheim-Bauprogramm von Bund und Ländern, wie es das in den 1970er und 1990er Jahren gab“, sagte DSW-Präsident Prof. Dieter Timmermann. Er rechne mit Kosten von zwei Milliarden Euro für 25.000 neue Wohnheimplätze sowie 1,3 Milliarden Euro für die Sanierung bestehender Plätze. Abzüglich der geforderten 1,45 Milliarden bleiben dann noch 1,85 Milliarden, die von den Studentenwerken getragen werden würden. „Wir sagen: Bund und Länder, wir stemmen mindestens die Hälfte der Kosten selbst, bezuschusst bitte den Rest!“, so Timmermann.

Auf den freien Markt könne man nicht vertrauen, wie DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde betonte: „Die vermeintlich für Studierende neu entstehenden, privaten Luxus-Apartments gehen an der finanziellen Lebensrealität von hunderttausenden Studierenden vorbei. Oft zielen sie, weil sie ohne Belegungsbindung offen für alle sind, vorrangig auf gutverdienende ‚Young Professionals‘.“ Die rund 1.700 Wohnheime der Studenten- und Studierendenwerke, in denen derzeit etwa 192.000 Studierende leben, sind mit einer durchschnittlichen Warmmiete von 241 Euro im Monat die für Studierende preisgünstigste Wohnform außerhalb des Elternhauses. Eine Erhöhung der Kapazitäten ist nach Ansicht des DSW daher dringend notwendig. Auf der Heyde: „Das gilt erst recht für jenes Viertel der Studierenden am unteren Einkommensspektrum. Sie haben weniger als 700 Euro im Monat zur Verfügung, und sie müssten fast die Hälfte dieser Einnahmen für die Miete ausgeben.“ Die Wohnpauschale beim BAföG liegt aktuell bei 250 Euro im Monat.

Mehr zur Situation von Studierenden auf dem Wohnungsmarkt lesen Sie in der kommenden Ausgabe des zwd-POLITIKMAGAZINs.

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