GEWALT AN FRAUEN : Südafrikaner*innen fordern Wiedereinführung der Todesstrafe

11. Oktober 2019 // Julia Trippo

Nachdem eine 19-jährige Studentin Ende August in einem Postamt in Kapstadt brutal vergewaltigt und ermordet worden war, haben sich hunderttausende Frauen mobilisiert, um gegen sämtliche Formen von Gewalt gegen Frauen anzugehen. Eine Forderung verlangt sogar die Wiedereinführung der Todesstrafe bei Gewalt an Frauen und Kindern.

zwd Kapstadt. Unter dem Motto #enoughisenough – our women and children deserve better ("Genug ist genug – unsere Frauen und Kinder haben Besseres verdient") protestieren Südafrikaner*innen gegen häusliche und sexualisierte Gewalt. Eine Online-Petition – die bis dato bereits von über 590.000 Menschen unterschrieben wurde – verlangt die Wiedereinführung der Todesstrafe bei Verbrechen gegen Frauen und Kinder, „in der Hoffnung, dieses großartige Land zu retten“. An das Büro des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa adressiert begründen die Initiator*innen ihre Forderung damit, dass Verbrechen gegen Frauen in Südafrika zu einem "unkontrollierbaren Teufelskreis" geworden seien, mit wenigen bis gar keinen rechtlichen Konsequenzen. Vergewaltigungen und häusliche Gewalt sind in Südafrika weit verbreitet, laut einem Report von Statistics South Africa ist die Femizidrate in Südafrika im Vergleich zum globalen Durchschnitt fünfmal höher. Unterstützt wird die Forderung auch von Ndileka Mandela, der Enkelin Nelson Mandelas, dem ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas. Sie fordert eine Justizreform, da das System Männer, aber nicht die Frauen schützen würde.

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