WSIS, Aktionsprogramm 2006, Internetverhalten von Frauen : Supplement Nr. 30

8. Januar 2004 // Schwerpunkte dieser Ausgabe

3. Jahrgang



  • Gastbeitrag von Heike Jensen
    Informationsgesellschaft: Frauen auf dem Weltgipfel marginalisiert

    zwd Genf - Zum ersten Mal haben an einem UN-Gipfel auch VertreterInnen nichtstaatlicher Organisationen (NGO) aktiv teilgenommen. Auf dem Weltgipfel zur Informationsgesellschaft (WSIS), der vom 10. bis 12. Dezember in Genf stattgefunden hat, sollten Strategien für das globale Kommunikationzeitalter gefunden werden, vor allem zur Überwindung der digitalen Kluft. Diese verläuft nach wie vor zwischen den Geschlechtern, wie Heike Jensen, Mitglied in zahlreichen NGOs zum WSIS-Gipfel, bilanziert. Die konsequente Berücksichtigung des Gender Mainstreaming-Prinzips konnte sich nicht durchsetzen. Ein kleiner frauenrelevanter Höhepunkt war die erstmalige Verleihung des Gender and ICT Award, ein Preis der innovative Frauenprojekte in den Informations- und Kommunikationstechnologien fördern will. Gewonnen haben zwei Initiativen aus Indien, eins aus Uganda und ein rumänisches. Der deutsche Verein „Frauen ans Netz e.V.“ war in die Endauswahl für den Preis mit fünf anderen BewerberInnen gekommen.

  • Aktionsprogramm 2006

    zwd Berlin (aj) – Lizzy und Roberta bleiben: Chancengleichheit, Bildung und Forschung ist eines von vier Handlungsfeldern des Aktionsprogramms „Informationsgesellschaft Deutschland 2006“.
    Diesen so genannten Masterplan hat das Bundeskabinett am 3. Dezember in Berlin beschlossen, um Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK) zu stärken und Deutschland zu einem führenden Standort für Spitzentechnologien auszubauen.
    In dem Programm bekräftigt die Bundesregierung ihr Ziel, den Frauenanteil an den IT-Berufsausbildungen und Informatikstudiengängen bis 2006 auf 40 Prozent zu erhöhen. Dafür soll das ‘Kompetenzzentrum Frauen in Informationsgesellschaft und Technologie’ sorgen. Außerdem fördert die Bundesregierung weiterhin Projekte wie den Girl’s Day und LizzyNet, eine online-community für Mädchen. Mit Roberta soll das Interesse von Mädchen und Frauen für Informatik und Naturwissenschaften durch Roboterkurse geweckt werden.
    Gruppen, die bisher weniger Zugang zum Internet hatten, wie Migrantinnen, nicht erwerbstätige und arbeitslose Frauen sowie Frauen in ländlichen Regionen sollen künftig besonders gefördert werden.
    Neue IuK-Förderprogramme für Frauen gebe es jdeoch nicht, sagte Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) anlässlich der Vorstellung des Aktionsprogramms. Denn die Gleichstellung von Frauen und Männern solle in allen Programmen und Projekten Leitprinzip sein.
    Der neue Masterplan führt das Programm „Innovation und Arbeitsplätze in der Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts“ der Bundesregierung von 1999 fort.

    Außerdem in dieser Ausgabe:
  • Neues Gesundheitsportal der BZgA
  • Frauen legen Wert auf Schnelligkeit im Netz:
    Studie Woman Online II
  • Internet goes female:
    Frauen sind zunehmend im Netz, aber gegendert ist das Internet noch nicht
    Gastbeitrag von Angelika Caspari, netznord

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