3. BUNDESKONGRESS ELTERNBEGLEITUNG : Teilhabe-Chancen von Familien mit kleinen Einkommen im Fokus

30. November 2018 // ticker

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hat auf dem 3. Bundeskongress Elternbegleitung über Teilhabe-Chancen für Familien mit kleinen Einkommen diskutiert. Dazu kamen am Donnerstag und Freitag in Berlin rund 500 Elternbegleiter*innen zusammen, um sich über ihre Arbeit auszutauschen.

Bild: BMFSFJ / Birte Zellentin
Bild: BMFSFJ / Birte Zellentin

zwd Berlin. Wie beantrage ich einen Kitaplatz? Welche Familienleistungen stehen mir zu? Wie kann ich Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren? Und: Was gehört eigentlich in die Brotdose für die Schule? Diese und viele andere Fragen beantworten die bundesweit 10.000 Elternbegleiter*innen, die in Kindertageseinrichtungen, Familienzentren, Mehrgenerationenhäusern oder Familienbildungsstätten Müttern und Vätern zur Seite stehen. Welche Bedeutung ein geringes Familieneinkommen für das Aufwachsen von Kindern hat und was sich mit Angeboten der frühkindlichen Bildung erreichen lässt, steht im Mittelpunkt des diesjährigen Bundeskongresses. Diskutiert wird zudem über die Inklusion von Kindern mit Beeinträchtigungen, die Vernetzung in der Familienbildung und den Einfluss digitaler Medien auf das Familienleben. „Alle Kinder müssen faire Bildungschancen bekommen und gut aufwachsen können – auch die Kinder, die in Familien leben, in denen das Geld knapp ist. Die Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter können zwar nicht alle Probleme lösen, aber sie können es leichter machen, damit umzugehen“, sagte Giffey bei der Eröffnung der Veranstaltung. Sie seien nah an den Familien dran und bauten Brücken zu Bildungs- und Förderangeboten. „Mit Respekt und auf Augenhöhe zeigen sie Eltern Möglichkeiten und Wege, ihre Kinder gut zu fördern – auch wenn nicht viel Geld vorhanden ist. Damit es wirklich jedes Kind packt.“

Elternbegleitung ist ein präventives Angebot der Familienbildung, für das haupt- oder nebenberuflich tätige Fachkräfte weiterqualifiziert werden. Die Schulungen bestehen aus drei Modulen und werden in der Regel innerhalb von drei Monaten absolviert. Anschließend können diese Fachkräfte ihr neu erworbenes Wissen über Erziehung und Bildung vermitteln: Sie unterstützen Eltern mit Rat und Tat, geben praktische Anleitung und mehr Sicherheit rund um die Themen Erziehung und Bildung. Das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) unterstützt die Elternbegleiter*innen durch zwei Bundesprogramme: Durch das ESF-geförderte Bundesprogramm „Elternchance II – Familien früh für Bildung gewinnen“ und durch das Bundesmodellprogramm „Starke Netzwerke Elternbegleitung für geflüchtete Familien“. Beide Programme wollen dabei einen Beitrag zur Verringerung von Chancenungleichheit, Armutsrisiko und sozialer Ausgrenzung sowie zur Integration von neu zugewanderten Familien in Deutschland leisten. Sie haben zusammen ein Volumen in Höhe von jährlich insgesamt 11 Millionen Euro.

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