EMPFEHLUNGSPAPIER : UNESCO-Kommission fordert mehr Zusammenarbeit bei der Inklusion

17. Juli 2019 // ticker

Die Deutsche UNESCO-Kommission hat Bund und Länder aufgefordert, die Kooperationsmöglichkeiten für den Aufbau eines inklusiven Bildungssystems zu nutzen und Bildungsbudgets in den Kommunen zu bündeln.

zwd Bonn. So spricht sich der Expert*innenkreis Inklusive Bildung der Deutschen UNESCO-Kommission in einem Empfehlungspapier für eine bessere regionale und lokale Vernetzung der Bildungsträger*innen aus. Um Kindern und Jugendlichen den Übergang vom Elementar- in den Primarbereich bis hin zu Arbeit und Studium zu erleichtern, sollen regionale Förderzentren Bildungseinrichtungen beraten und vernetzen. Zudem müsse die „Ausbildung der Ausbilder“ inklusionspädagogisch weiterentwickelt werden. „Von der frühkindlichen Bildung bis in die Arbeitswelt müssen wir die Übergänge zwischen den verschiedenen Bildungsstufen besser gestalten“, betonte die Vorsitzende des Expert*innenkreises, die ehemalige schleswig-holsteinische Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave. Die Lockerung des Kooperationsverbots böte in diesem Zusammenhang große Chancen. „Bund, Länder und Gemeinden müssen zusammenarbeiten, um inklusive Bildung schrittweise umzusetzen.“

Die Expert*innen betonen darüber hinaus, dass die Qualität der Bildungsinfrastruktur künftig durch bundesweite Standards abgesichert werden muss. Dazu zähle die Barrierefreiheit ebenso wie die Ausstattung mit Personal und Lehrmaterial. Außerdem sollten unterschiedliche Finanzierungen in Bildungsbudgets auf kommunaler Ebene zusammengeführt werden. Besonders im Ausbau von Ganztagseinrichtungen sieht der Expert*innenkreis ein großes Potenzial für mehr inklusive Bildung im Schulbereich. Inklusion lasse sich dort am wirksamsten umsetzen. Zudem empfehlen sie, Betriebe zu unterstützen, die sich für Menschen mit Behinderung oder Benachteiligung öffnen.

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