Rückgang des Frauenanteils im Bundestag nach der Februar-Wahl
Der Ausgangspunkt für die Zurückdrängung von Frauen liegt bereits bei der Bundestagswahl vom 23. Februar, bei der mit 32,4 Prozent weniger Parlamentarierinnen in den Bundestag einzogen als in der vorangegangenen Legislaturperiode (34,7 %). Die Wahlrechtskommission des Bundestages schaffte es wegen der Blockadehaltung der FDP und der Unionsvertreter:innen nicht, sich auf eine wirksame Regelung für mehr Frauen im Bundestag - geschweige denn für eine paritätische Zusammensetzung - zu verständigen. Die Konsequenz ist unübersehbar: Auch unter den insgesamt 630 Abgeordneten bleiben die 204 weiblichen Mitglieder des Parlaments deutlich in der Minderheit, vor allem wegen dem erheblich unterdurchschnittlichen Frauenanteil bei CDU, CSU und AfD. Das "Übersoll" bei Grünen, Linken und SPD vermochte das nicht auszugleichen.
Die Zusammensetzung des Bundestages in Zahlen (Quelle BTG):
Partei | insgesamt | Männer | % | Frauen | % |
CDU/CSU | 208 | 160 | 77,4 | 48 | 22,6** |
AfD | 152 | 134 | 88,2 | 18 | 11,8 |
SPD | 120 | 70 | 58,3 | 50 | 41,7 |
B'90/Die Grünen | 85 | 33 | 38,8 | 52 | 61,2 |
Die Linke | 64 | 28 | 46,1 | 36 | 53,9 |
Bundestag Insgesamt* | 630 | 426* | 67,62 | 204 | 32,38 |
* Ein fraktionsloser Abgeordneter - Mitglied des Südschleswigschen Wählerverbandes SSW (männlich)
** CDU 22,6 %, CSU 25 %
welches Gewicht die Männer in der Union ihren weiblichen Parteimitgliedern zugestehen mochten hat in den Reihen der Unionspolitikerinnen heftigen Unmut ausgelöst. Anders als die Union hat die SPD mit der Co-Vorsitzenden Saskia Esken und den beiden Ministerpräsidentinnen Anke Rehlinger (Saarland) und Manuela Schwesig (Mecklenburg-Vorpommern) sowie der Ex-Bundestagspräsidentin Bärbel Bas einen unübersehbar gewichtigen Frauenanteil der von SPD-Co-Chef Lars Klingbeil geführten Verhandler:innen präsentiert