Die meisten Väter in Deutschland wollen möglichst viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, aber ihre Arbeitszeit nicht längerfristig verringern. Dies ist ein Ergebnis der repräsentativen forsa-Studie Väter ‚2014 – zwischen Wunsch und Wirklichkeit, die am Montag in Berlin vorgestellt worden ist. Auf die Frage, was einen guten Vater ausmache, antworteten 81 Prozent der 1012 befragten Väter und Stiefväter zwischen 20 und 55 Jahren: „Er verbringt so viel Zeit wie möglich mit den Kindern.“ Zugleich aber arbeiten 89 Prozent der Umfrage-Teilnehmer in Vollzeit. Die meisten Vollzeitbeschäftigten – zwei Drittel – wollen an ihrem Arbeitszeitvolumen nichts verändern. Ein Drittel erklärte, gern in Teilzeit arbeiten zu wollen. Aktuell tun das nur vier Prozent der Väter.
Eine neue Väterlichkeit
Zwar nehmen heute immer mehr Männer Vätermonate – von denen, die innerhalb der letzten sechs Jahre Vater geworden sind, sind es 44 Prozent – aber die meisten entscheiden sich für die ‚Light-Version’: 80 Prozent der Männer in Elternzeit kehren nach nur zwei Monaten ins Berufsleben zurück. Dr. Thomas Gesterkamp, Soziologe und Mitbegründer des Väter-Experten-Netz Deutschland, warnte allerdings im Rahmen der Präsentation der Studien-Ergebnisse davor, diese zwei Monate gering zu schätzen: Es sei ein neues Phänomen, dass Väter zwei Monate lang die alleinige Verantwortung für ihr Kind übernähmen. Schon in dieser relativ kurzen Zeitspanne entstehe „eine andere Art von Väterlichkeit“.
Starre Strukturen im Arbeitsleben aufbrechen
41 Prozent der befragten Väter befürchtete, dass Elternzeit negative Auswirkungen auf die Karriere haben könnte. Väter-Forscher Gesterkamp plädierte darum für weniger starre Strukturen im Arbeitsleben. Paare, die ein Familieneinkommen von 60 Wochenstunden benötigten, sollten die Möglichkeit erhalten, die Arbeitszeit 30/30 zu teilen. In diese Richtung zielt auch ein kürzlich von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD)geäußerter Vorschlag, dem zufolge Eltern eine 32-Stunden-Woche ermöglicht werden und ein Teil des Lohnausfalls aus Steuern finanziert werden sollte. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ließ Schwesig am 10. Januar mit dieser Idee abblitzen.
Je jünger die Kinder, umso höher die 'Vaterzeit'
Obwohl viele Väter mehr oder weniger freiwillig weiterhin der traditionellen Ernährerrolle verhaftet bleiben, beteiligen sie sich zum größten Teil trotzdem an der Kinderbetreuung. So gaben 71 Prozent der befragten Väter an, sich von Anfang an bei der Babypflege engagiert zu haben. 58 Prozent erklärten, nachts aufgestanden zu sein, um nach dem schreienden Kind zu sehen, 54 Prozent der Studienteilnehmer tobten oder toben nach eigener Aussage viel mit dem Kind herum und die Hälfte hat gern mit dem Nachwuchs geschmust (oder tut das, wenn die Kinder noch klein sind, aktuell). 41 Prozent bedauern, unter der Woche nicht mehr Zeit mit dem Kind oder den Kindern verbringen zu können. Von Montag bis Freitag widmen laut forsa-Studie 60 Prozent der Väter ihren unter dreijährigen Kindern mehr als zwei Stunden. Die Zeit nimmt aber mit zunehmendem Alter des Nachwuchses ab, was aber - wie Gesterkamp zu bedenken gab - auch damit zu tun haben könnte, dass die Kinder mit zunehmendem Alter nicht mehr so sehr die elterliche Gesellschaft suchen.
Ost-Männer sind 'haushaltstauglicher'
Auch im Haushalt packen die Väter mit an, aber die Hauptlast liegt hier nach wie vor bei den Frauen. So helfen laut forsa-Studie zwar 90 Prozent bei der Hausarbeit mit, 52 Prozent aber gaben zu, nur einen kleinen Teil zu erledigen.
Die forsa-Umfrage hat bei den Punkten ‚Arbeitszeit der Mutter’ und ‚Hausarbeit’ ein signifikantes Ost-West-Gefälle sichtbar gemacht: So erklärten 66 Prozent der Ost-Väter, dass ihre Partnerin Vollzeit (35 Prozent) oder Teilzeit mit 30-35 Stunden (31 Prozent) arbeite. Im Westen lag der Anteil nur bei 16 und 10 Prozent. „(Fast) keine Hausarbeit“ erledigen im Osten nach Angaben der forsa-Studie nur 44 Prozent der Männer, im Westen hingegen 65 Prozent.
Ein erfüllteres Leben durch Kinder
Mit 58 Prozent vertritt die Mehrheit der Väter der Auffassung, dass ihr Leben durch das Kind oder die Kinder erfüllter und glücklicher geworden ist. 73 Prozent der befragten Männer waren bei der Geburt aller ihrer Kinder dabei. Für 71 Prozent von ihnen war dies „ein sehr schönes Erlebnis“, obwohl auch weniger positive Gefühle eine Rolle spielten, etwa Angst um die Partnerin oder Hilflosigkeit.
Eine neue Väterlichkeit
Zwar nehmen heute immer mehr Männer Vätermonate – von denen, die innerhalb der letzten sechs Jahre Vater geworden sind, sind es 44 Prozent – aber die meisten entscheiden sich für die ‚Light-Version’: 80 Prozent der Männer in Elternzeit kehren nach nur zwei Monaten ins Berufsleben zurück. Dr. Thomas Gesterkamp, Soziologe und Mitbegründer des Väter-Experten-Netz Deutschland, warnte allerdings im Rahmen der Präsentation der Studien-Ergebnisse davor, diese zwei Monate gering zu schätzen: Es sei ein neues Phänomen, dass Väter zwei Monate lang die alleinige Verantwortung für ihr Kind übernähmen. Schon in dieser relativ kurzen Zeitspanne entstehe „eine andere Art von Väterlichkeit“.
Starre Strukturen im Arbeitsleben aufbrechen
41 Prozent der befragten Väter befürchtete, dass Elternzeit negative Auswirkungen auf die Karriere haben könnte. Väter-Forscher Gesterkamp plädierte darum für weniger starre Strukturen im Arbeitsleben. Paare, die ein Familieneinkommen von 60 Wochenstunden benötigten, sollten die Möglichkeit erhalten, die Arbeitszeit 30/30 zu teilen. In diese Richtung zielt auch ein kürzlich von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD)geäußerter Vorschlag, dem zufolge Eltern eine 32-Stunden-Woche ermöglicht werden und ein Teil des Lohnausfalls aus Steuern finanziert werden sollte. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ließ Schwesig am 10. Januar mit dieser Idee abblitzen.
Je jünger die Kinder, umso höher die 'Vaterzeit'
Obwohl viele Väter mehr oder weniger freiwillig weiterhin der traditionellen Ernährerrolle verhaftet bleiben, beteiligen sie sich zum größten Teil trotzdem an der Kinderbetreuung. So gaben 71 Prozent der befragten Väter an, sich von Anfang an bei der Babypflege engagiert zu haben. 58 Prozent erklärten, nachts aufgestanden zu sein, um nach dem schreienden Kind zu sehen, 54 Prozent der Studienteilnehmer tobten oder toben nach eigener Aussage viel mit dem Kind herum und die Hälfte hat gern mit dem Nachwuchs geschmust (oder tut das, wenn die Kinder noch klein sind, aktuell). 41 Prozent bedauern, unter der Woche nicht mehr Zeit mit dem Kind oder den Kindern verbringen zu können. Von Montag bis Freitag widmen laut forsa-Studie 60 Prozent der Väter ihren unter dreijährigen Kindern mehr als zwei Stunden. Die Zeit nimmt aber mit zunehmendem Alter des Nachwuchses ab, was aber - wie Gesterkamp zu bedenken gab - auch damit zu tun haben könnte, dass die Kinder mit zunehmendem Alter nicht mehr so sehr die elterliche Gesellschaft suchen.
Ost-Männer sind 'haushaltstauglicher'
Auch im Haushalt packen die Väter mit an, aber die Hauptlast liegt hier nach wie vor bei den Frauen. So helfen laut forsa-Studie zwar 90 Prozent bei der Hausarbeit mit, 52 Prozent aber gaben zu, nur einen kleinen Teil zu erledigen.
Die forsa-Umfrage hat bei den Punkten ‚Arbeitszeit der Mutter’ und ‚Hausarbeit’ ein signifikantes Ost-West-Gefälle sichtbar gemacht: So erklärten 66 Prozent der Ost-Väter, dass ihre Partnerin Vollzeit (35 Prozent) oder Teilzeit mit 30-35 Stunden (31 Prozent) arbeite. Im Westen lag der Anteil nur bei 16 und 10 Prozent. „(Fast) keine Hausarbeit“ erledigen im Osten nach Angaben der forsa-Studie nur 44 Prozent der Männer, im Westen hingegen 65 Prozent.
Ein erfüllteres Leben durch Kinder
Mit 58 Prozent vertritt die Mehrheit der Väter der Auffassung, dass ihr Leben durch das Kind oder die Kinder erfüllter und glücklicher geworden ist. 73 Prozent der befragten Männer waren bei der Geburt aller ihrer Kinder dabei. Für 71 Prozent von ihnen war dies „ein sehr schönes Erlebnis“, obwohl auch weniger positive Gefühle eine Rolle spielten, etwa Angst um die Partnerin oder Hilflosigkeit.