Der Niedriglohnsektor sorgt zur Zeit für Streit in der Großen Koalition: Die Union hofft, durch einen Kombilohn gering Qualifizierte in Lohn und Brot zu bringen. Die SPD fordert dagegen einen Mindestlohn als Haltelinie nach unten. Unterstützt wird sie von den Gewerkschaften, die seit einem Jahr mit einer Kampagne gegen Armutslöhne protestieren. Gerade Frauen würde ein gesetzlicher Mindestlohn zugute kommen, betonte die ver.di-Expertin Gabriele Sterkel im zwd-Gespräch.
„Ein Drittel aller vollzeitbeschäftigten Frauen arbeitet im Niedriglohnsektor“, machte Sterkel die unmittelbare Bedeutung des Streits für Frauen deutlich: „Jede Politik für den Niedriglohn betrifft vor allem Frauen. Im Guten wie im Schlechten“. Viereinhalb Millionen Menschen würden von einem Mindestlohn profitieren, zwei Drittel davon Frauen. Sterkel geht davon aus, dass 70.000 neue Arbeitsplätze entstehen könnten und die Lohnsumme um 12 Milliarden Euro steigen würde. Die Erfahrungen der anderen europäischen Länder mit dem Mindestlohn habe gezeigt, dass die oft beschworene Vernichtung von Arbeitsplätzen nicht eingetreten sei.
Ein Kombilohn würde dagegen kaum eine eigenständige Existenzsicherung von Frauen voranbringen. Statt dessen würden Frauen in eine Abhängigkeit vom Staat getrieben, subventionierte dieser Löhne, die nicht zum Leben reichen. Als besonders problematisch prangerte Sterkel die Argumentation von Unternehmen oder Ökonomen an, dass Niedriglohnbezieherinnen im Haushaltskontext nicht arm seien. „Das bedeutet letztlich, Frauen das Recht auf eine eigenständige Existenzsicherung abzusprechen“, kritisierte Sterkel. Maßstab müsse ein menschenwürdiger Lohn sein, und nicht die Frage, ob eine Friseurin oder Arzthelferin alleinerziehend ist oder einen gut verdienenden Arzt zum Gatten hat.
Lesen Sie das Interview im Wortlaut:
„Überwiegend Frauen würden von einem Mindestlohn profitieren“
„Kombilohn nützt nur den Arbeitgebern“
„Ein Drittel aller vollzeitbeschäftigten Frauen arbeitet im Niedriglohnsektor“, machte Sterkel die unmittelbare Bedeutung des Streits für Frauen deutlich: „Jede Politik für den Niedriglohn betrifft vor allem Frauen. Im Guten wie im Schlechten“. Viereinhalb Millionen Menschen würden von einem Mindestlohn profitieren, zwei Drittel davon Frauen. Sterkel geht davon aus, dass 70.000 neue Arbeitsplätze entstehen könnten und die Lohnsumme um 12 Milliarden Euro steigen würde. Die Erfahrungen der anderen europäischen Länder mit dem Mindestlohn habe gezeigt, dass die oft beschworene Vernichtung von Arbeitsplätzen nicht eingetreten sei.
Ein Kombilohn würde dagegen kaum eine eigenständige Existenzsicherung von Frauen voranbringen. Statt dessen würden Frauen in eine Abhängigkeit vom Staat getrieben, subventionierte dieser Löhne, die nicht zum Leben reichen. Als besonders problematisch prangerte Sterkel die Argumentation von Unternehmen oder Ökonomen an, dass Niedriglohnbezieherinnen im Haushaltskontext nicht arm seien. „Das bedeutet letztlich, Frauen das Recht auf eine eigenständige Existenzsicherung abzusprechen“, kritisierte Sterkel. Maßstab müsse ein menschenwürdiger Lohn sein, und nicht die Frage, ob eine Friseurin oder Arzthelferin alleinerziehend ist oder einen gut verdienenden Arzt zum Gatten hat.
Lesen Sie das Interview im Wortlaut:
„Überwiegend Frauen würden von einem Mindestlohn profitieren“
„Kombilohn nützt nur den Arbeitgebern“