DESTATIS : Weibliche Auszubildende wählen öfter einen der geschlechtsspezifischen Top-5-Berufe

4. Juli 2019 // ticker

Die Berufswahl von Auszubildenden ist stark vom Geschlecht abhängig. Dies zeigt die Rangfolge der beliebtesten Berufe unter den Anfänger*innen in der dualen Berufsausbildung im Jahr 2017, die das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag veröffentlicht hat.

zwd Wiesbaden. Demnach konzentriert sich die Ausbildungswahl der Frauen unabhängig vom erreichten Schulabschluss viel stärker auf die geschlechtsspezifischen Top-5-Berufe als bei den Männern. Bei Frauen sind dies Kauffrau für Büromanagement, Medizinische Fachangestellte, Kauffrau im Einzelhandel, Verkäuferin und Zahnmedizinische Fachangestellte. Bei Männern beliebt sind vor allem Kfz-Mechatroniker, Kaufmann im Einzelhandel, Elektroniker, Fachinformatiker und Industriemechaniker. Destastis zufolge schlossen im Jahr 2017 38 Prozent der Frauen einen Ausbildungsvertrag in einem „ihrer“ Top-5-Berufe ab, aber nur 22 Prozent der Männer.

Auch der Schulabschluss spielt eine Rolle. Während bei Ausbildungsanfängerinnen mit Hauptschulabschluss eine Ausbildung zur Verkäuferin auf Platz 1 lag (15 % der angehenden Auszubildenden), begannen Frauen mit mittlerem Schulabschluss am ehesten eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (12 %) und Frauen mit Fachhochschul- oder Hochschulreife eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement (13 %). Männer mit Hauptschul- und mittlerem Abschluss entschieden sich am häufigsten für eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker (jeweils 8 %) und Männer mit Hochschul- oder Fachhochschulreife für eine Ausbildung zum Fachinformatiker (9 %).

42 Prozent der 516.000 angehenden Azubis hatten 2017 einen mittleren Abschluss, 29 Prozent die Fachhochschul- oder Hochschulreife und 24 Prozent einen Hauptschulabschluss. Insgesamt verteilten sich die Azubis auf 470 Ausbildungsberufe. Mit höherem Schulabschluss verbessert sich in jedem Fall der Zugang zum Angebot der dualen Berufsausbildung: Personen mit höheren Abschlüssen können Ausbildungsberufe ergreifen, die Personen mit niedrigerem Abschluss beispielsweise aufgrund der Einstellungsvoraussetzungen oder der Bewerbersituation häufig verwehrt bleiben. So sind vier der Top-5-Berufe von Ausbildungsneulingen mit Hochschul- oder Fachhochschulreife nicht in den Top 5 der anderen Abschlüsse zu finden.

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