WELTLEHRERTAG 2019 : Weltweit fehlen knapp 69 Millionen Lehrkräfte

7. Oktober 2019 // Hannes Reinhardt

Anlässlich des diesjährigen Weltlehrertages am vergangenen Freitag hat die Bildungsorganisation der Vereinten Nationen (UNESCO) darauf hingewiesen, dass bis zum Jahr 2030 weltweit nahezu 69 Millionen neue Lehrer*innen benötigt werden.

Generalversammlung der UNESCO (2013) - Bild: wikimedia.org / Cancillería Ecuador
Generalversammlung der UNESCO (2013) - Bild: wikimedia.org / Cancillería Ecuador

zwd Paris/Berlin. In Subsahara-Afrika ist der Lehrkräftemangel am größten. 70 Prozent der dortigen Staaten sind mit akuten Personalengpässen im Schulwesen konfrontiert. Aber auch in Deutschland müsse nachgebessert werden. „Deshalb müssen die Bundesländer dringend in die Ausbildung und Qualifizierung von Lehrerinnen und Lehrern investieren. Auf sie kommt es in einem erfolgreichen Bildungssystem ganz besonders an“, betonte die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Prof.´in Maria Böhmer. Mit der Verabschiedung der Globalen Nachhaltigkeitsagenda hatte sich die Weltgemeinschaft verpflichtet, bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sicherzustellen.

„Ausreichend Lehrkräfte, pädagogische Unterstützungssysteme, Schulsozialarbeit, die universitären Ausbildungseinrichtungen müssen endlich auf der Prioritätenliste ganz nach oben rücken“, mahnte auch die Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen-Anhalt der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Eva Gerth. Andernfalls drohe ganzen Teilen der Gesellschaft ein sozialer, finanzieller und kultureller Ausschluss. Die Bereitstellung der notwendigen Mittel und Kapazitäten müsse das Hauptanliegen aller Entscheidungsträger sein. Die Staatssekretärin im Niedersächsischen Kultusministerium Gaby Willamowius wies darauf hin, man arbeite weiter daran, Schritt für Schritt die Rahmen- und Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte zu verbessern. „Mit der Rückübertragung dienstrechtlicher Befugnisse von den Schulleitungen kleiner Schulen auf die Landesschulbehörde, dem 11-Punkte-Paket sowie dem Einstieg in eine bessere Bezahlung im GHR-Bereich zum 1. August 2020 sind wichtige Weichen gestellt worden – die letzten sollen dies aber nicht sein“, sagte sie. Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) betonte, ihr Land investiere so viel wie noch nie in die Bildung, um die Rahmenbedingungen an den Schulen, die Qualität von Schule und Unterricht sowie die Unterstützungssysteme, die Aus- und Fortbildung und Beratung kontinuierlich weiter zu verbessern.

Der Weltlehrertag wurde 1994 auf Initiative der UNESCO, der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie der Bildungsinternationalen (BI) ins Leben gerufen.

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