PARITÄTISCH BESETZTE EU-KOMMISSION : Wird von der Leyen ihr Versprechen halten können?

25. Juli 2019 // Julia Trippo

Mit Ursula von der Leyen (CDU) als neuer Kommissionspräsidentin gibt es Hoffnung auf mehr Gleichberechtigung in der Europäischen Union, da sie eine paritätische Besetzung der Kommission angekündigt hatte. Nun scheinen sich einige EU-Mitgliedsstaaten nicht an ihre Aufforderung, einen männlichen und eine weibliche Kandidatin vorzuschlagen, zu halten.

Ursula von der Leyen vor dem Europäischen Parlament. - Bild: flickr / European Parliament
Ursula von der Leyen vor dem Europäischen Parlament. - Bild: flickr / European Parliament

zwd Brüssel. Als von der Leyen sich als neue Kandidatin der Leitung der EU-Kommission bei dem EU-Parlament am 16. Juli vorstellte, erklärte sie in ihrer Bewerbungsrede, die Kommission paritätisch besetzen zu wollen. Würden die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten nicht genügend Kommissarinnen vorschlagen, werde sie nicht zögern, nach neuen Namen zu fragen, versicherte sie. Nach Informationen des Berliner "Tagesspiegels" ist dieser Fall nun eingetreten. Etliche Mitgliedsstaaten hätten demnach nur Männer für einen Kommissionsposten vorgeschlagen.

In der letzten Kommission unter dem Luxemburger Jean-Claude Juncker waren nur neun Frauen unter den 28 Kommisar*innen vertreten. Auch vermutlich deshalb, so der "Tagesspiegel", hatte die Christdemokratin ihre Reise nach Paris, Warschau und Kroatien angetreten, um mögliche Personalien zu besprechen. Die Dänin Margarethe Vestager soll als Kommissionsvize gehandelt werden.

Bis zu Nominierung ihrer Kommission hat von der Leyen bis Ende August Zeit. Am 1. November wird sie ihre Arbeit als Kommissionspräsidentin in Brüssel aufnehmen.

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