zwd-HERAUSGEBER HOLGER H: LÜHRIG : Zeitschriftensterben oder auf zu neuen digitalen Ufern?

15. Januar 2018 // Holger H. Lührig

Als Folge des wachsenden Antgebots an digitalen Informations- und Serviceangeboten ist auch die Entwicklung auf dem frauenpolitischen Zeitschriftenmarkt weiter rückläufig. Nun hat es auch die DGB-Frauenzeitschrift getroffen.

zwd Berlin. Bereits zum Ende des Jahres 2015 hatte der Deutsche Frauenrat sein Mitgliederorgan „FrauenRat – Informationen für die Frau“ (nebenstehend die letzte Ausgabe des 63. Jahrgangs) eingestellt. Am 19. Dezember 2017 informierte die Leiterin der DGB-Frauenabteilung, Anja Weusthoff, dass die DGB-eigene Frauenzeitschrift „frau geht vor“ 25 Jahre nach ihrem Start bereits mit der März-Ausgabe 2017 ihr Erscheinen eingestellt habe. Ab März 2018 soll das Zeitschriftenangebot für die DGB-Frauen online zur Verfügung stehen.

Der Trend zu Online scheint unaufhaltsam; die Schnelligkeit und scheinbar kostengünstige Informationsvermittlung ist von dem Glauben geprägt, als könnte die Online-Produkte ein ähnliches Lesevergnügen und eine vergleichbare Leser*innen-Bindung erzeugen und erhalten wie die guten alten gedruckten Zeitschriften.

Die Printausgabe des frauenpolitischen Magazins der zwd-Verlagsgruppe gewinnt mehr als 30 Jahre nach dem Start als „zweiwochendienst“ allmählich ein Alleinstellungsmerkmal, aber hoffentlich nicht als historisches Fossil. Denn schon seit 1998 konnte und kann frau/man den „zwd“ auch online lesen. Trotzdem sind, wie wir aus Rückmeldungen wissen, viele unserer Leser*innen dankbar für die gedruckte Ausgabe. Printausgaben werden sich, so unser Credo, in schwieriger gewordenen Zeiten behaupten können, wenn sie der Kurzlebigkeit der politischen Berichterstattung abschwören und sorgsam gestaltete Strukturinformationen in aufbereiteter kompakter Form anzubieten haben. In diesem Sinne machen wir mit dem zwd-POLITIMAGAZIN weiter – mit Print und Online.

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