BERLIN : Zugesagte Festanstellungen: Landesmusikrat fordert Umsetzung des Koalitionsvertrages

3. Mai 2017 // zwd Berlin (hr/ticker).

  • Streit um Berechnung der benötigten Vollzeitstellen an Musikschulen
  • Zweckgebundene Direktzuweisung der zusätzlichen Mittel angemahnt

  • Der Landesmusikrat Berlin (LMR) hat mit einer Demonstration auf die Vereinbarungen im rot-rot-grünen Koalitionsvertrag hingewiesen. Laut diesem hat sich der Senat eine qualitative und strukturelle Verbesserung der Berliner Musikschulen zum Ziel gesetzt, u.a. durch Festanstellung von mindestens 20 Prozent Musikschullehrkräften. Ein breites Bündnis aus Musikschulleiter*innen, Musikschullehrer*innen, ver.di-Mitgliedern, Politiker*innen sowie Vertreter*innen der Bezirke forderten nun am 1. Mai vor dem Brandenburger Tor die Umsetzung der zugesagten Steigerung.

    Hier gibt es bislang Probleme. So errechnete die Senatsfinanzverwaltung bislang nur 105 zusätzlich notwendige VZÄs (=Vollzeitäquivalente), um die Marke von 20 Prozent zu erreichen. Eine von allen Berliner Bezirksämtern unterstützte Berechnung der AG-Musikschulleiter*innen sieht laut LMR für eine qualifizierte Umsetzung zutreffend jedoch mindestens 184 neue Vollzeitäquivalente vor. Strittig sei die hier Berücksichtigung der zur qualifizierten Organisation des Unterrichts notwendigen Abminderungsstunden für Funktionstätigkeiten (Musikschulleitung, Stellvertretung, Fachgruppenleitung, Zweigstellenleitung).

    Ein weiteres Problem sei die bisher geplante Art der Zuweisung der zusätzlichen Mittel über die Globalsummenzuweisung an die Bezirke, da hier durch die Zwänge der Kostenleistungsrechnung Verwerfungen zu erwarten sind und die Gefahr einer zwangsläufigen Output-Reduzierung droht. Im schlimmsten Fall müssten Honorarlehrkräfte entlassen und das Unterrichtsangebot reduziert werden, mahnte der LMR. Um das zu vermeiden, sei die zweckgebundene Direktzuweisung der zusätzlichen Mittel zielführender.

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