zwd Gütersloh (ig). Zwei Drittel der Eltern in Deutschland wünschen sich die Schule als Ganztagsschule. Nach einer repräsentativen Umfrage des Instituts Infratest dimap im Auftrage der Bertelsmann Stiftung zur Schule der Zukunft befürworten ebenso viele Eltern einen gemeinsamen Unterricht für behinderte und nicht-behinderte Kinder.
Laut Bertelsmann-Studie plädieren 63 Prozent der Eltern in Deutschland für Ganztagsschulen. Im West-Ost-Vergleich gibt es dabei deutliche Unterschiede: Während sich n den neuen Bundesländern insgesamt 73 Prozent für Ganztagsangebote aus sprechen, sind es in den alten Bundesländern 60 Prozent. Eltern mit hohem Schulabschluss stimmen mit 65 Prozent für Ganztagsangebote, bei den Eltern mit mittlerem Schulabschluss sind sogar 70 Prozent dafür, hingegen bevorzugt von den Eltern mit niedrigem Schulabschluss nur knapp die Hälfte diese Angebote.
Nach den Worten des Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung, Jörg Dräger, ist "die Schule der Zukunft in Deutschland die Ganztagsschule". Der ehemalige Hamburger Wissenschaftssenator befürwortet einen schrittweisen Ausbau insbesondere von gebundenen Ganztagsschulen, in denen sich den ganzen Tag über Unterricht, Ruhe- und Freizeitphasen abwechseln: "Solche hochwertigen Ganztagsschulen bieten den besten Rahmen für individuelle Förderung und sind der entscheidende Hebel für bessere Qualität und mehr Chancengerechtigkeit im Schulsystem."
Große Mehrheit auch für gemeinsames Lernen von Behinderten und Nicht-Behinderten
Nach der Infratest-Umfrage ist die große Mehrheit der Eltern auch für einen gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht-behinderten Kindern. Die Parteizugehörigkeit der Befragten ist dabei von untergeordneter Bedeutung: Entschieden befürworten die Anhänger von B90/Die Grünen und der Partei „Die Linke“ das gemeinsame Lernen (71 Prozent; FDP 69 % SPD 65 %), aber immerhin auch 61 Prozent der Anhänger von CDU/CSU unterstützen den gemeinsamen Unterricht von nicht-behinerten und behinderten SchülerInnen. Aufschlussreich ist, dass von den Eltern mit Migrationshintergrund nur 55 Prozent für das gemeinsame Lernen votieren, bei den Eltern von Grundschülern 60 Prozent.
86 Prozent der Eltern wünschen sich ferner zur besseren individuellen Förderung ihrer Kinder Schulsozialarbeiter oder Schulpsychologen an jeder Schule. Arbeitslose Eltern befürworten eine solche Unterstützung des Lehrpersonals sogar fast ausnahmslos (97 Prozent).
Die Umfrage wurde im März 2010 durch das Institut Infratest dimap durchgeführt. Die repräsentative Basisbefragung berücksichtigte 1.400 Personen, darunter 650 Eltern von Schulkindern, die vertiefend befragt wurden. Die Grundgesamtheit bildete die deutschsprachige Bevölkerung ab 18 Jahren bzw. die Eltern von Schulkindern in Deutschland.
Laut Bertelsmann-Studie plädieren 63 Prozent der Eltern in Deutschland für Ganztagsschulen. Im West-Ost-Vergleich gibt es dabei deutliche Unterschiede: Während sich n den neuen Bundesländern insgesamt 73 Prozent für Ganztagsangebote aus sprechen, sind es in den alten Bundesländern 60 Prozent. Eltern mit hohem Schulabschluss stimmen mit 65 Prozent für Ganztagsangebote, bei den Eltern mit mittlerem Schulabschluss sind sogar 70 Prozent dafür, hingegen bevorzugt von den Eltern mit niedrigem Schulabschluss nur knapp die Hälfte diese Angebote.
Nach den Worten des Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung, Jörg Dräger, ist "die Schule der Zukunft in Deutschland die Ganztagsschule". Der ehemalige Hamburger Wissenschaftssenator befürwortet einen schrittweisen Ausbau insbesondere von gebundenen Ganztagsschulen, in denen sich den ganzen Tag über Unterricht, Ruhe- und Freizeitphasen abwechseln: "Solche hochwertigen Ganztagsschulen bieten den besten Rahmen für individuelle Förderung und sind der entscheidende Hebel für bessere Qualität und mehr Chancengerechtigkeit im Schulsystem."
Große Mehrheit auch für gemeinsames Lernen von Behinderten und Nicht-Behinderten
Nach der Infratest-Umfrage ist die große Mehrheit der Eltern auch für einen gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht-behinderten Kindern. Die Parteizugehörigkeit der Befragten ist dabei von untergeordneter Bedeutung: Entschieden befürworten die Anhänger von B90/Die Grünen und der Partei „Die Linke“ das gemeinsame Lernen (71 Prozent; FDP 69 % SPD 65 %), aber immerhin auch 61 Prozent der Anhänger von CDU/CSU unterstützen den gemeinsamen Unterricht von nicht-behinerten und behinderten SchülerInnen. Aufschlussreich ist, dass von den Eltern mit Migrationshintergrund nur 55 Prozent für das gemeinsame Lernen votieren, bei den Eltern von Grundschülern 60 Prozent.
86 Prozent der Eltern wünschen sich ferner zur besseren individuellen Förderung ihrer Kinder Schulsozialarbeiter oder Schulpsychologen an jeder Schule. Arbeitslose Eltern befürworten eine solche Unterstützung des Lehrpersonals sogar fast ausnahmslos (97 Prozent).
Die Umfrage wurde im März 2010 durch das Institut Infratest dimap durchgeführt. Die repräsentative Basisbefragung berücksichtigte 1.400 Personen, darunter 650 Eltern von Schulkindern, die vertiefend befragt wurden. Die Grundgesamtheit bildete die deutschsprachige Bevölkerung ab 18 Jahren bzw. die Eltern von Schulkindern in Deutschland.