FÖRDERPROGRAMM "STARK IM BERUF" : 90 Kontaktstellen sollen Migrantinnen beim Berufseinstieg helfen

5. März 2019 // ticker

Eine vom Bundesfamilienministerium und der Bundesagentur für Arbeit unterzeichnete Kooperationsvereinbarung soll Frauen mit Migrationshintergrund den Berufseinstieg erleichtern. Das Abkommen leitet eine neue Förderphase des Bundesprogramms „Stark im Beruf“ ein, mit dessen Hilfe 90 Kontaktstellen für Frauen und insbesondere Mütter mit Migrationsgeschichte eingerichtet werden sollen.

Giffey und Scheele mit Teilnehmerinnen des Bundesprogramm
Giffey und Scheele mit Teilnehmerinnen des Bundesprogramm "Stark im Beruf". Bild: photothek / Xander Heinl

zwd Berlin. Das Programm „Stark im Beruf“ soll Frauen und insbesondere Mütter mit Migrationshintergrund auf ihrem Weg in die Arbeitswelt begleiten. Die von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und dem Vorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, Wolfgang Scheele, am Freitag unterzeichnete Vereinbarung knüpft an die erste Programmphase von "Stark im Beruf" an, die sich vor allem auch an Frauen bzw. Mütter richtete, die auf einen Wiedereinstieg ins Berufsleben anstrebten. Geplant ist nun eine Förderung von 90 bundesweiten Standorten mit jeweils jährlich maximal 75.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds bis zum 30. Juni 2022. Dem Bundesfamilienministerium und der Bundesagentur für Arbeit stehen damit ESF-Mittel in Höhe von insgesamt 19,2 Millionen Euro zur Verfügung.

Ziel des neuen Programms ist eine verbesserte Informations- und Vermittlungslage zu Ausbildung, Erwerbstätigkeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Migrantinnen. „Unsere Kontaktstellen bilden eine Brücke: Sie vermitteln an Bildungsberatung, Sprachförderung, Kinderbetreuung und direkt in Praktika, Ausbildung oder Beschäftigung – alles in guter Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit und den Jobcentern vor Ort“, betonte Ministerin Giffey bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. Die Unterzeuichung fand im Berliner Vivantes-Klinikum im Kreise von Müttern statt, die durch das „Stark im Beruf“-Programm bereits den Berufseinstieg geschafft haben.

Nach ersten Erfolgen: Startschuss für zweite Phase

Nach Angaben des Bundesfamilienministeriums haben 37 Prozent und damit mehr als jede dritte Frau der insgesamt 10.000 Teilnehmerinnen seit 2015 dank des Programms eine sozialversicherungspflichtige Arbeit oder Ausbildung aufnehmen können. Die Frauen, von denen ein Großteil vor „Stark im Beruf“ zuvor auf Sozialleistungen angewiesen waren, wurden bei der Anerkennung von Abschlüssen und der Vermittlung von Praktika unterstützt.

Für Kooperationspartner Scheele von der Arbekitsagentur ist es vor allen Dingen wichtig, dass die Förderung „die Frauen auch wirklich in ihrem Alltag erreicht.“ Gerade mit der Unterstützung aus dem Ministerium könnten Themen wie Arbeitsmarktorientierung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Spracherwerb, Anerkennung von Qualifikationen gezielt vermittelt und somit wichtige Kontakte in die Arbeitswelt geknüpft werden. Auch Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und Botschafterin des Bundesprogramms, sieht in der Arbeitsmarktintegration nicht nur einen Mehrwert für Fachkräfte, sondern auch für Betriebe: „Viele Mütter, die durch mehr als eine Kultur geprägt sind, bringen wertvolle Qualifikationen mit, die Unternehmen bereichern können.“ Zielgerichtete Maßnahmen wie „Stark im Beruf“ seien der richtige Weg, um die Potenziale von Müttern mit Migrationshintergrund zu fördern, lobte Hannack auf der Webseite von "starkimberuf.de".

Artikel als E-Mail versenden