zwd-POLITIKMAGAZIN Nr. 362: BILDUNG & KULTUR : Brauchen wir eine Kita-Pflicht, damit Kinder nicht die „Bildung verpassen“?

20. August 2018 // Redaktion

Durch frühkindliche Bildung kann eine Reproduktion sozialer und materieller Ungleichheit vermieden werden. Doch 6,4 Prozent aller drei- bis sechsjährigen Kinder besuchen keine Kita. Unsere Frage: Brauchen wir im Interesse des Kindes eine Kita-Pflicht?

Bild: Fotolia / fotogestoeber
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TITELTHEMA: KITA-PFLICHT


FRÜHKINDLICHE BILDUNG

Hilda Lührig-Nockemann: Die Gene sind nicht allein verantwortlich
zwd Berlin (no). Kinder, die mehrere Jahre eine Kindertageseinrichtung besucht haben, haben zu Beginn der Grundschulzeit höhere Mathematik- und Lesekompetenzen. Zudem verbessert sich der deutsche Wortschatz bei türkischen Kindern signifikant. Das geht aus dem am 22. Juni erschienenen Bericht „Bildung in Deutschland 2018“ hervor und könnte eine Grundlage für einen neuen Vorstoß zur Einführung der Kindergartenpflicht sein. Die Idee ist allerdings nicht unumstritten, wie aus den Statements der Mitglieder der Kinderkommission des Deutschen Bundestages (S. 17) und den Beiträgen zur Debatte (S. 18) deutlich wird.
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DEBATTE

„Ist eine Kita-Pflicht die Basis für Chancengleichheit in der Bildung?“

Mit Beiträgen von

  • Dr. Heidemarie Arnhold
  • Prof. Dr. Bernhard Kalicki
  • Henrike Tetz
  • Mirjam Krah
  • Prof.´in Dr. Karin Gottschall
  • Dr. Ilka Hoffmann

ab Seite 18

GASTBEITRAG: PROF. DR. HANS-GÜNTHER ROSSBACH

„Es gibt keine einfache Antwort“
(zwd Berlin). Allein drei Arbeitsbereiche des ehemaligen Inhabers des Lehrstuhls für Elementar- und Familienpolitik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg sind auf frühkindliche Bildung ausgerichtet: Qualitätsfeststellung in Institutionen der Früherziehung und Curricularentwicklung im Kindergarten/Bildungsfragen im Kindergarten sowie Längsschnittanalysen der Auswirkungen der frühkindlichen Betreuungen. Nicht erstaunlich, dass Professor Hans-Günther Roßbach die Frage “Ist eine Kita-Pflicht die Basis für Chancengleichheit in der Bildung?” nicht mit ja oder nein, sondern mit einem differenzierten Blick beantwortet.
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BILDUNG & WISSENSCHAFT


WAS FOLGT AUS DEM BERICHT "BILDUNG IN DEUTSCHLAND 2018"?

Brauchen wir eine Kita-Pflicht, damit Kinder nicht die „Bildung verpassen“?
zwd Berlin (no). Durch frühkindliche Bildung kann eine Reproduktion sozialer und materieller Ungleichheit vermieden werden. Doch 6,4 Prozent aller drei- bis sechsjährigen Kinder besuchen keine Kita. Unsere Frage: Brauchen wir im Interesse des Kindes eine Kita-Pflicht?
Seite 13

AUS DER BUNDESPOLITIK

  • BAFÖG-STATISTIK 2017 Scharfe Kritik nach gesunkenen Gefördertenzahlen
  • ABSCHIEBUNG TROTZ AUSBILDUNG IW-Direktor Hüther fordert „Spurwechsel”
  • DIGITALPAKT SCHULE Nahles und Kretschmann kritisieren Karliczek

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zwd-SERIE: GANZTAGSSCHULEN (5)

Mecklenburg-Vorpommern setzt auf Horte, kaum Debatten im Saarland
zwd Berlin (hr). Noch gibt es keine Verständigung von Bund und Ländern darüber, wie der im GroKo-Vertrag geplante Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter umgesetzt werden muss. Mecklenburg-Vorpommern hält weiter an den Horten fest, im Saarland herrscht parlamentarische Harmonie.
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INKLUSION

Fortschritte in Niedersachsen, Kritik in NRW
zwd Hannover/Düsseldorf (hr). Zum Beginn des neuen Schuljahres rückt in vielen Ländern die Inklusion wieder in den Blickpunkt der Debatte. Während Niedersachsen die Quote inklusiv beschulter Kinder steigern konnte, sieht sich NRW-Bildungsministerin Gebauer (FDP) für ihr neues Schulgesetz Kritik ausgesetzt.
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GASTBEITRAG: DR. JOACHIM LOHMANN

Die Politik will die hierarchische Ausbildung restaurieren, statt die gymnasiale Oberstufe und die tertiäre Bildung für alle zu öffnen
(zwd Kiel). Der Bildungsbericht „Bildung in Deutschland 2018“ ist für den Präsidenten der Kultusministerkonferenz Helmut Holter (Linke) „ein Spiegel, der der Politik vorgehalten wird“. Der Bericht biete eine klare Analyse der Stärken, aber erst recht der Schwächen des deutschen Bildungssystems. Die Verfasser des Bildungsberichts – immerhin die Prominenz der Bildungsforscher in Deutschland – sprechen von Herausforderungen und erwähnen die Strukturprobleme an erster Stelle, bleiben aber im Allgemeinen: „Die Veränderungen der Rahmenbedingungen verlangen aber zugleich nach Anpassungen und strukturellen Umbaumaßnahmen innerhalb des Bildungssystems.“
ab Seite 26

AUS DEN LÄNDERN

  • NIEDERSACHSEN Mit „Stabilisierungspaket“ gegen den anhaltenden Lehrkräftemangel
  • BRANDENBURG Honorarkräfte in der Erwachsenenbildung werden künftig besser bezahlt
  • RHEINLAND-PFALZ Fast alle Lehrer*innen-Planstellen können besetzt werden

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BUNDESTAG

  • EUROPA Bundesregierung unterstützt Aufbau von Hochschulnetzwerken
  • ANTWORT Etat für Auswärtige Bildung soll steigen

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KULTUR & GESELLSCHAFT


FRAUEN IN KULTUR UND MEDIEN

Welchen Rang haben Kulturfrauen auf der politischen Agenda?
zwd Berlin (no). Frauen in Kultur und Medien hatte Kulturstaatsministerin Prof.´in Monika Grütters (CDU) angekündigt. Das war im Juli 2017 auf der Abschlussveranstaltung des von ihr initiierten Runden Tisches „Frauen in Kultur und Medien“, in dessen Rahmen sie und prominente Teilnehmer*innen den erarbeiteten Maßnahmenkatalog an Bundeskanzlerin Angela Merkel überreichten. Ein Jahr später wirft die kulturpolitische Sprecherin der Linken, Simone Barrientos, der Kulturstaatsministerin vor, ihre Antworten seien „für diejenigen, die sich für Gleichberechtigung in der Branche einsetzen, […] ein Schlag ins Gesicht“. Gemeint waren die Antworten der Bundesministerin auf die Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion (Drs. 19/03369) nach Umsetzung und Planung der vom Runden Tisch vorgeschlagenen Maßnahmen.
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AUS DER HAUPTSTADTREGION


  • NAMEN GEHEIMGEHALTEN HU Berlin verklagt eigene Studierendenvertreter*innen

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NAMEN SIND NACHRICHTEN


  • Juliane Leopold
  • Prof.´in Jutta Allmendinger
  • Fränzi Kühne

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DIE LETZTE SEITE


100 JAHRE FRAUENWAHLRECHT

Streiten für die Parität
zwd Berlin (hr). Das Jubiläum des wichtigsten gleichstellungspolitischen Ereignisses wirft seine Schatten voraus: 100 Jahre Wahlrecht für Frauen. Erst am 12. November ist der Stichtag. Dementsprechend wird Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD) Ende Oktober die Jubiläumskampagne offiziell vorstellen. Jedoch schon seit März dieses Jahres wird auf der Kampagnen-Website für das Ziel „Parität“ gearbeitet.
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