KURZNACHRICHTENÜBERBLICK KULTUR & POLITIK : Deutsches Zeitungsportal | Onlineportal „Copernico“ | Bundeskunstpreis für Studierende: 7:1 für Frauen

16. November 2021 // ticker/bek/ig

In unserem Nachrichtenüberblick berichten wir über den Start des Deutschen Zeitungsportals der Deutschen Digitalen Bibliothek und die Vergabe des Bundeskunstpreises für Studierende.



Rund 4,5 Millionen Zeitungsseiten in circa 600.000 Ausgaben online

zwd Berlin (ticker). Die Deutsche Digitale Bibliothek startet das Deutsche Zeitungsportal mit zentralem Zugang zu historischen Zeitungen von 1671 bis 1950. Sie schafft damit einen zentralen Zugang zu digitalisierten historischen Zeitungen aus deutschen Kultur- und Wissenseinrichtungen: Digitale Zeitungsbestände werden gebündelt, online sichtbar und kostenfrei zugänglich gemacht.

Nach einer Mitteilung der Deutschen Digitalen Bibliothek vom 28. Oktober können Nutzer:innen können Zeitungen über Titel, Verbreitungsort oder Erscheinungsdatum finden und nach verschiedenen Kriterien sortieren. Ein Kalender zeigt an, wann welche Zeitung erschienen ist. Mit beliebigen Stichwörtern kann nach Zeitungen oder in Zeitungen, einzelnen Ausgaben oder Seiten gesucht, die Suchergebnisse nach Erscheinungszeitraum oder Ort, Sprache oder Bibliothek gefiltert werden. Während die stufenlos vergrößerbare Originalabbildung angezeigt wird, ist eine Recherche im Text möglich. Ganze Ausgaben oder einzelne Seiten sind überdies als Download verfügbar. Über eine öffentliche Programmierschnittstelle (API) kann auf Bilder, Volltexte und Metadaten zugegriffen werden. Alle Zeitungsausgaben sind mit einer Lizenz oder einem Rechtehinweis versehen, so dass Nutzer*innen jederzeit wissen, wie die Zeitungen verwendet werden dürfen.

Das Deutsche Zeitungsportal startet mit 247 Zeitungen aus neun Bibliotheken, die einen Zeitraum von fast drei Jahrhunderten umfassen und zu einem Anteil von 84% über eine Volltexterschließung verfügen. Die älteste Zeitung „Il corriere ordinario“ ist 1671 erschienen, die jüngste, die „Badische Neuesten Nachrichten“, am 30. Dezember 1950. Das Angebot wird fortlaufend ausgebaut, so dass die Anzahl der Zeitungen stetig wächst. Langfristig soll das Deutsche Zeitungsportal alle digitalisierten historischen Zeitungen zugänglich machen, die in deutschen Kultur- und Wissenseinrichtungen aufbewahrt werden.

Das Deutsche Zeitungsportal ist ein Sub-Portal der Deutschen Digitalen Bibliothek und führt wie sie digitale Sammlungen – in diesem Fall historische Zeitungen – aus unterschiedlichen Einrichtungen auf einem Portal zusammen. Das Zeitungsportal ist ohne Registrierung kostenfrei nutzbar. Kultur- und Wissenseinrichtungen, die sich mit ihren Zeitungsbeständen beteiligen möchten, sind sehr willkommen.

Das Deutsche Zeitungsportal wird von vier Projektpartnern aufgebaut: der Deutschen Nationalbibliothek (Projektleitung), der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und dem FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur. Der Aufbau des Deutschen Zeitungsportals wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie den vier Projektpartnern finanziert. Nach Freischaltung werden in einer Ausbauphase Inhalte und Funktionen optimiert und ausgebaut.


Onlineportal „Copernico“ soll deutsches Kulturerbe im östlichen Europa sichtbar machen

zwd Berlin (ticker). Das von Bund und Ländern geförderte Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung hat heute das Onlineportal „Copernico“ freigeschaltet. Unter www.copernico.eu/de/start werden erstmals die vielfältigen Förderprogramme zur Erhaltung, Erforschung und Vermittlung der Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa nach § 96 Bundesvertriebenengesetz (BVFG) gemeinsam präsentiert. Spezielle Themenschwerpunkte sind mit Hintergrundartikeln, biographischen Beiträgen, kommentierten Quellen, Interviews und multimedialen Inhalten wie Webdokus, Videos oder Podcasts aufbereitet. Künftig sollen weitere Einrichtungen der Osteuropaforschung aus dem In- und Ausland integriert werden. Die Bundesregierung hat den Aufbau des Portals mit rund 1,4 Millionen Euro aus dem Etat für Kultur und Medien unterstützt. Die Bundesregierung fördert auf Grundlage des § 96 BVFG zahlreiche Institutionen und Projekte, die das deutsche Kulturerbe der ehemals von Deutschen besiedelten Regionen in Mittel- und Osteuropa - wie zum Beispiel Böhmen und Mähren, Ostpreußen, Schlesien oder Siebenbürgen - erhalten und erforschen.


Bundeskunstpreis für Studierende : Sieben Preisträgerinnen und ein Preisträger

zwd Berlin (ticker/bek). Der in jedem zweiten Jahr vergebene Bundeskunstpreis für Studierende geht 2021 an sieben junge Künstlerinnen und einen Künstler. Sie erhalten jeweils ein Preisgeld von 30.000 Euro und ein Produktionsstipendium in Höhe von 18.000 Euro. Für den Preis waren von einem dreiköpfigen Kuratorium - Sebastian Baden (Kurator der Kunsthalle Mannheim), Milan Ther (Direktor des Kunstvereins Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft) und Franciska Zólyom (Direktorin der Stiftung Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig) - mehr als 50 Studierende von Kunsthochschulen nominiert worden. Bundesweit ist der Wettbewerb der einzige seiner Art; er wird vom Bundesbildungsministerium, der Bundeskunsthalle und dem Deutsche Studentenwerk veranstaltet. Ausgewählt wurden aus Nachwuchskünstler:innen aller 24 deutschen Kunsthochschulen 8 Preisträger*innen:

Nele Jäger, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, Sarah Niecke, Hochschule der Bildenden Künste Saar, Wagehe Raufi, Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main, Lea Rohde, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Andrėja Šaltytė, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Nick Schamborski, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, Tatjana Stürmer, Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und Leyla Yenirce, Hochschule für bildende Künste Hamburg.

Unter dem Titel „Bundespreis für Kunststudierende“ versammelt die Bundeskunsthalle Bonn die acht preisgekrönten Jungkünstler:innen nun in einer zeitgenössischen Werkschau, die bis zum 30.01.2022 für Besucher*innen geöffnet ist.



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