ANTRAG BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN : Bundeszentrale für besseren Umgang mit IT-Technik soll Digitalpakt ergänzen

29. April 2020 // Ulrike Günther

Bundesdeutsche Schüler*innen schneiden bei den digitalen Kompetenzen im internationalen Vergleich nur mittelmäßig ab. Pädagogische Fachkräfte, Eltern und Jugendliche brauchen nach Ansicht der Grünen einen besseren Überblick auf dem Feld der modernen Medien. Daher fordern sie die Bundesregierung auf, eine „Bundeszentrale für digitale und Medienbildung“ einzurichten.

Schülerin lernt am Computer - Bild: Pixabay / StartupStockPhotos
Schülerin lernt am Computer - Bild: Pixabay / StartupStockPhotos

zwd Berlin. Der Digitalpakt Schule sei zwar ein richtiger Schritt hin zu verbesserter IT-Ausstattung für den Unterricht, schreibt die Fraktion von Bündnis 90/die Grünen in ihrem Antrag (Drs. 19/18729). Das reiche jedoch nicht aus, um sowohl Kindern als auch der gesamten Gesellschaft einen souveränen Umgang mit den neuen digitalen Technologien zu ermöglichen. Die internationale ICILS-Studie von 2018, welche Fähigkeiten von Kindern beim Gebrauch von Computern und Informationstechnik untersucht, habe laut Grünen-Antrag gezeigt, dass die deutschen Schüler*innen beim kompetenten wie kritischen Nutzen digitaler Medien und Inhalte deutliche Lücken aufweisen. Bei Lehrkräften, Eltern und Heranwachsenden sehen die Grünen deshalb „dringenden Handlungsbedarf“.

Qualitätsgeprüfte Lernangebote im IT-Bereich

Die von den Grünen vorgeschlagene Einrichtung zur Medienbildung soll nach dem Vorbild der bewährten „Bundeszentrale für politische Bildung“ als ein unabhängiges Online-Portal mit zugehöriger App digitalpädagogische und informationstechnische Angebote bündeln und vermitteln. Pädagog*innen und Interessierte würde über die auf der Webseite der Medienzentrale verfügbaren, qualitätsgesicherten Lehr- und Lernmaterialen eine einfache, schnelle Orientierung auf dem Gebiet der digitalen Technik erhalten.

„Mit der ´Bundeszentrale für digitale und Medienbildung´ unterstreicht der Bund seinen Anspruch, dem Digitalpakt Schule zum Erfolg zu verhelfen“, heben die Grünen den Zweck der von ihnen entworfenen Bildungseinrichtung hervor. Indem diese bei im Schulalltag und allgemein in der Lebenswirklichkeit vieler Bürger*innen auftretenden Fragen weiterhelfe, würde ein Mangel an umfassenden, übersichtlichen Portalen und digitalen Wegweisern behoben.

Befristetes Modellprojekt von Bund und Ländern

Die Bildungszentrale soll nach dem Willen der Grünen zunächst als ein befristetes Modellprojekt von Bund und Ländern gemeinsam betrieben werden, das vorhandene digitale Programme und Anwendungen prüft und nutzerfreundlich präsentiert. Schwerpunktmäßig seien die Lernangebote den Grünen zufolge auf die Bedürfnisse der Zielgruppe von Lehrkräften, Erwachsenen und Schüler*innen auszurichten.

Von der Zentrale selbst sowie anderen IT-Fachleuten produzierte Inhalte sollten im Sinne einer „Grundversorgung“ Nutzer*innen über einen rechtssicheren, gefahrlosen und fähigen Umgang mit dem Internet aufklären. Als mögliche Themen nennen die Grünen in ihrem Antrag u.a. Urheberrecht, Datenschutz, Informatik und IT-Sicherheit. Das jährliches Budget veranschlagen die Verfasser*innen auf Mittel in Höhe von 10 Millionen Euro, die vom Bundesbildungsministerium, inhaltlich unterstützt von der Kulturstaatsministerin sowie der Staatsministerin für Digitalisierung, bereitgestellt werden

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