FÜHRUNGSETAGEN IN UNTERNEHMEN : Zwei E-Petitionen für eine gesetzliche Frauenquote – Unterschriften benötigt

30. April 2011 // zwd Berlin (tag).

Mitzeichnungsfristen enden im Mai

Gegenwärtig existieren zwei an den Bundestag gerichtete Online-Petitionen zur Einführung einer gesetzlichen Frauenquote in den Führungsetagen der Privatwirtschaft. Noch bis zum 4. Mai kann die E-Petition mit dem Titel „Gleichstellungsrecht – Frauenquote in Führungspositionen von Unternehmen“ (Petition Nr. 16939) elektronisch mitgezeichnet werden. Hauptpetentin Claudia Mannherz fordert darin die Einführung einer Frauenquote von mindestens 30 Prozent in Aufsichtsräten und Vorständen.

In Führungspositionen von Unternehmen seien Frauen kaum vertreten, was nicht an einer schlechteren Qualifikation liege, heißt es zur Begründung in der Petition von Mannherz. Freiwillige Selbstverpflichtungen führten nicht zum Ziel, weil sie erstens zu schwach und zweitens nicht verbindlich seien. Als Positivbeispiele für die Einführung einer gesetzlichen Quote werden in der Petition Länder wie Norwegen, Spanien und Frankreich herangezogen.

Weitere Petition von FidAR-Präsidentin Monika Schulz-Strelow
In einer weiteren Petition (Nr. 17335) fordern Frauenverbände wie „FidAR –Frauen in die Aufsichtsräte“ den Deutschen Bundestag auf, „ein Gesetz zu beschließen, das eine nachhaltige Erhöhung des Frauenanteils in den Aufsichtsräten bewirkt und insbesondere eine gesetzliche Mindestquote für die Aufsichtsräte aller Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern vorsieht“. Die Petition stützt sich auf Art. 3 Abs. 2 des Grundgesetzes, nach dem der Staat die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern fördern und auf die Beseitigung bestehender Nachteile hinwirken muss.

„Der Bundestag muss endlich seinem Auftrag nachkommen und im überparteilichen Konsens eine verbindliche Frauenquote für Führungspositionen verabschieden", fordert Hauptpetentin und FidAR-Präsidentin Monika Schulz-Strelow im Namen der Initiatorinnen. Das Ziel der Gleichberechtigung dürfe nicht wegen parteipolitischer Gegensätze zerredet werden. Alle Versuche, über eine Selbstverpflichtung der Wirtschaft den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen, halten die Frauenverbände für gescheitert.


Links zu den Online-Petitionen:

  • Online-Petition Nr. 16939 (Hauptpetentin: Claudia Mannherz, Mitzeichnungsfrist endet am 04. Mai 2011)

  • Online-Petition Nr. 17335 (Hauptpetentin: Monika Schulz-Strelow, Mitzeichnungsfrist endet am 24. Mai 2011)





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