
Klaus-Peter Murawski (Grüne) war als zuständiger Staatsminister im Staatsministerium eng in die Zusammenarbeit mit Kanada eingebunden. Es habe einen intensiven Austausch über unsere Erfahrungen gegeben, erklärte er. „Unsere Fachleute wurden sogar im kanadischen Parlament angehört, kanadische Medien berichteten aus Baden-Württemberg. Und wir sehen mit großer Anerkennung, dass die kanadischen Partner fast alle unsere Empfehlungen aufgegriffen haben“, so Murawski.
Vor allem Jesidinnen gerettet
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte bereits nach dem Flüchtlingsgipfel des Landes im Oktober 2014 ein Sonderkontingent für schutzbedürftige Frauen und Kinder aus dem Nordirak angekündigt. Bis heute wurden rund 1.000 Opfer von sexueller Gewalt durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nach Baden-Württemberg geholt. Kretschmann lobte das humanitäre Zeichen der kanadischen Regierung: „Mit humanitären Aufnahmekontingenten aus den Krisenregionen heraus helfen wir gerade auch den wirklich Schutzbedürftigen, insbesondere Frauen und Kindern.“ Er hoffe auf weitere Länder, die sich ebenfalls engagieren.
Die geretteten Personen sind größtenteils verfolgte Jesidinnen, es sind auch einige Christinnen und Musliminnen dabei. Um die Frauen und Kinder vor möglichen Racheakten des IS zu schützen, wurden vom Stuttgarter Staatsministerium kaum Informationen zu Aufenthaltsorten gegeben. Die Geretteten erhielten in Baden-Württemberg psychologische und medizinische Versorgung und wurden in verschiedenen Städten untergebracht.