zwd New York. Nach Angaben der UNESCO können weltweit etwa 617 Millionen Kinder und Jugendliche nicht richtig lesen und schreiben. Ein Grund für die UN-Vollversammlung, den 24. Januar als jährlichen Internationalen Tag der Bildung auszurufen. Er wird in diesem Jahr erstmals begangen.
Mit diesem Tag bekennen sich die Mitgliedsstaaten dazu, dass Bildung für eine nachhaltige Entwicklung und die Chance auf eine Teilnahme an der Gesellschaft unerlässlich ist. Vor allem Mädchen seien nach wie vor häufig vom Zugang zu Bildung ausgeschlossen, berichtet die UNESCO. Auch viele Kinder in Entwicklungsländern, die eine Schule besuchen, beherrschten kaum die Grundlagen. „Dies ist eine Verletzung ihres Menschenrechts auf Bildung. Die Welt kann sich weder eine Generation von Kindern und Jugendlichen leisten, denen die Fähigkeiten fehlen, die sie brauchen, um im Wettbewerb der Wirtschaft des 21. Jahrhunderts bestehen zu können, noch können wir es uns leisten, die Hälfte der Menschheit zurückzulassen“, mahnte UN-Generalsekretär António Guterres. „Wir brauchen Bildung, um Ungleichheiten abzubauen und die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen.“
Neben Mädchen sind vor allem Kinder von Flüchtlingen vom fehlenden Zugang zu Bildung betroffen. Laut eines Berichts des Flüchtlingshilfswerkes der Vereinten Nationen (UNHCR) aus dem vergangenen Jahr leben rund 92 Prozent der Flüchtlingskinder in Entwicklungsländern. Dem Bericht zufolge besuchen nur 61 Prozent der Flüchtlingskinder die Grundschule, im Vergleich zu einem internationalen Durchschnitt von 91 Prozent. Nur 23 Prozent von ihnen sind in einer Sekundarschule eingeschrieben.
Die Christoffel-Blindenmission (CBM) machte anlässlich des Aktionstages auf die schwierige Situation von Kindern mit Handicap aufmerksam. Sie würden nicht nur vom Lernen ausgeschlossen, sondern könnten auch von anderen Entwicklungsmaßnahmen nicht profitieren. So würden häufig Gesundheitschecks und Impfungen an Schulen durchgeführt oder bei großer Armut Mahlzeiten ausgegeben. „Wenn die Kinder keine Schule besuchen können, haben sie kaum eine Chance, der Armut zu entkommen“, mahnte die CBM.