TITELTHEMA: VERGESSENE KÜNSTLERINNEN
KOMMENTAR: zwd-HERAUSGEBER HOLGER H. LÜHRIG
Was kann Politik tun, damit Künstlerinnen sichtbar werden und bleiben?
zwd Berlin (ig). Im Jahr 2017 fragte die Berliner Künstlerin Ines Doleschal, warum in der Alten Nationalgalerie in Berlin kaum Bilder von Künstlerinnen hängen. Ihre Fragestellung, ob dies mit den patriarchalen Strukturen im Kunstbetrieb zu tun habe, war eher rhetorisch gemeint, denn die Tatsachen sprechen für sich.
ab Seite 3
100 JAHRE BAUHAUS – WENIGE JAHRE BAUHAUSFRAUEN
Die vergessenen Schöpferinnen der heutigen Bauhaus-Ikonen
zwd Weimar/Dessau/Berlin (no). Hundert Jahre ist das Bauhaus alt. Doch bis heute sind die Bauhausmeister die Stars der Design- und Architekturgeschichte. Künstlerinnen, die heutige Ikonen des Bauhauses geschaffen haben, stehen immer noch im Schatten ihrer Kollegen. Und das, obwohl nur noch „Damen mit außerordentlicher Begabung” aufgenommen wurden, um den Anteil der weiblichen Studierenden gering zu halten..
ab Seite 4
ALTE NATIONALGALERIE BERLIN
Aus dem Depot in die Sichtbarkeit
zwd Berlin (no). 920 Frauen waren bei den jährlich veranstalteten Großen Berliner Kunstausstellungen zwischen 1893 – der ersten – und 1918 beteiligt. Heute sind sie vergessen, doch vor mehr als 100 Jahren waren sie präsent und einige von ihnen prominent. Diesen Faden will die Berliner Nationalgalerie mit der Ausstellung „Kampf um Sichtbarkeit. Künstlerinnen der Nationalgalerie vor 1919“ wieder aufgreifen und ging an die Aufarbeitung der weiblichen Kunstwerke in ihrem Depot.
Seite 7
FRAUEN & GLEICHSTELLUNG
BRANDENBURG, SACHSEN UND THÜRINGEN NACH DER WAHL
Nunmehr weniger als ein Drittel Frauen in den drei ostdeutschen Länderparlamenten
zwd Potsdam/Dresden/Erfurt (jt). Aus geschlechterparitätischer Perspektive machen die Ergebnisse der Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen deutlich: Eine gesetzliche Regelung ist längst überfällig. In den Bundesländern ist die Repräsentation von Frauen in den Landtagen merklich zurückgegangen. Der zwd hat die wahlpolitischen Auswirkungen in den drei Ländern analysiert.
ab Seite 8
WAHLVERHALTEN NACH GESCHLECHT
Frauen wählten weniger konservativ
zwd Potsdam/Dresden/Erfurt (jt). Ganz unterschiedlich setzten Frauen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen bei den Landtagswahlen ihr Kreuz. Ihr Wahlverhalten unterschied sich nicht nur in Hinblick auf die Parteien, für die sie stimmten, sondern auch im Vergleich zu dem männlichen Wahlverhalten.
Seite 10
KOALITIONSVERTRAG BRANDENBURG
Rot-grüne Handschrift, aber kein eigenständiges „Frauen“ministerium
zwd Potsdam (jt). Im Wahlkampf unterschieden sich die gleichstellungspolitischen Ansätze der Brandenburger SPD, CDU und Grünen signifikant. Gleichwohl gelang es den Parteien, sich für die siebte Le-gislaturperiode auf einen Koalitionsvertrag und auf eine gemeinsame Regierung zu einigen. Bei einer frauenpolitischen Analyse bleibt unübersehbar, dass besonders die Positionen der SPD und Grünen großen Einfluss auf das Koalitionsdokument gewonnen haben. Dennoch fehlt im Namen des zuständigen Ministeriums nun die Bezeichnung „Frauen”.
ab Seite 11
GEWERKSCHAFTSTAGE IG METALL UND VER.DI
Gewerkschaften treiben Gleichstellung voran
zwd Leipzig/Nürnberg (jt). Bei den DGB-Gewerkschaften kommt die Frauenpolitik voran. Beispielhaft dafür stehen die beiden größten Einzelgewerkschaften der IG Metall und ver.di, auf deren Gewerkschafts-tagen im Herbst neue gleichstellungspolitische Beschlüsse verabschiedet worden sind. Auch die Gewerkschaftsgremien selbst werden in die Pflicht genommen.
ab Seite 13
DOKUMENTATION
Ausgewählte Beschlüsse der Gewerkschaftstage und des Bundeskongresses
ab Seite 15
KOMMUNALE GLEICHSTELLUNGSPOLITIK
Studie deckt Handlungsbedarf in der Gleichstellungsarbeit im ländlichen Raum auf
zwd Berlin (jt). Die Gleichstellungsbeauftragten in ländlichen Regionen haben es oft nicht leicht, ihren Job zu machen. Dringenden Verbesserungsbedarf gibt es beispielsweise bei den stark variierenden strukturellen Rahmenbedingungen, wie aus einer Studie der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen hervorgeht.
Seite 17
FRAUEN & GESUNDHEIT
zwd-GESPRÄCH ÜBER ENDOMETRIOSE-ERKRANKUNG
„Betroffene erhalten eine zutreffende Diagnose in der Regel erst nach 10 Jahren“
zwd Berlin (jt). Endometriose ist eine oft sehr schmerzhafte chronische Unterleibs-Erkrankung, bei der sich das Gewebe der Gebärmutterschleimhaut an benachbarten Organen ansiedelt. Wie es um die derzeitige Forschung steht und mit welchen Problemen Betroffenen kämpfen müssen, hat zwd-Redaktionsmitglied Julia Trippo bei dem Vorstandsmitglied des Arbeitskreises Frauengesundheit (AKF), der Frauengesundheitsaktivistin Sylvia Groth nachgefragt.
Seite 19
"TAMPON-TAX"
Menstruationshygiene-Artikel nicht länger „Luxusprodukte“
zwd Berlin (jt). Der Bundestag hat am 7. November einer Absenkung der Umsatzsteuer für Menstruationsprodukte von 19 auf sieben Prozent zugestimmt.
Seite 20
BUCHBESPRECHUNG
Giraffenmädchen
zwd Bad Oeynhausen (no). Hinter dem Titel des Buches versteckt sich keine Tier-, sondern eine Krankheitsgeschichte. Weiße Hautflecken auf dem Körper verteilt – das Krankheitsbild Vertiligo – verursachen keine Schmerzen, aber psychische Probleme. Das veranschaulicht die Autorin Kirsten Elisabeth Zehler, selbst ein „Giraffenmädchen“, an den beiden jugendlichen Protagonist*innen Nike und Mio.
Seite 20
BRUSTKREBSMONAT OKTOBER
Weniger Alkohol beugt Brustkrebs vor
zwd Berlin (jt). Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes erkrankt jede achte Frau in Deutschland daran. Jedes Jahr wird deshalb weltweit im Rahmen des Brustkrebsmonats Oktober Aufmerksamkeit für die Erkrankung geschaffen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei häufig darauf, über Möglichkeiten der Prävention, Früherkennung und Behandlung informiert.
Seite 21
FRAUENGESUNDHEIT
Frauengesundheitsbericht kommt erst 2020
zwd Berlin (jt). Mit rund einem Jahr Verspätung wird der lang erwartete zweite Frauengesundheitsbericht Anfang nächsten Jahres erscheinen. Das ergab die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion (Drs. 19/11847). Ursprünglich war der Frauengesundheitsbericht vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) für Anfang 2019 angekündigt worden.
Seite 21
INTERNATIONALES
EUROPA NACH DER WAHL
Wie wählten Frauen für Europa?
zwd Brüssel (jt). Ein deutlicher Rechtsruck war im Europäischen Parlament nach Wahlen Ende Mai diesen Jahres zu erkennen. Aber auch Parteien wie die Grünen konnten deutliche Gewinne verzeichnen. Wie genau die Frauen Deutschlands und Europas wählten und wie das die Endergebnisse beeinflusste, präsentierte der Bundeswahleiter in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Bundesamt (DESTATIS).
ab Seite 22
GESCHLECHTERPARITÄT IN DER KOMMISSION
Kommissionschefin von der Leyen kann ihr Versprechen nicht einhalten
zwd Brüssel (jt). Ihr selbstgestecktes Ziel, die erste geschlechterparitätische Kommission zu leiten, hat Ursula von der Leyen nicht einlösen können. Trotzdem besetzt sie als erste Frau an der Spitze das gesetzgebende Organ der Europäischen Union mit mehr Kommissarinnen denn je. Die Zeichen für eine erfolgreiche Legislaturperiode der EU-Kommission stehen im Sinne der Geschlechtergleichstellung durchaus gut. In ihren politischen Leitlinien für die fünfjährige Amtszeit legte von der Leyen bereits ambitionierte gleichstellungspolitische Vorhaben für die EU dar.
Seite 24
FRAUEN & LITERATUR
Die Frankfurter BUCHMESSE IM SPIEGEL DES ZWD
29 Jahre Berichterstattung
29 Gastländer von 1990 - 2019
zwd Frankfurt. Seit 1990 gibt das zwd-POLITIKMAGAZIN (ehemals zwd FRAUEN & POLITIK) alljährlich zur Frankfurter Buchmesse eine Teilausgabe heraus, in der wir uns mit der literarischen und politisch-gesellschaftlichen Situation der Frauen des jeweiligen Gastlandes beschäftigen. Im Vordergrund steht dabei, dass nicht einfach nur einige frauenpolitisch wichtige Neuerscheinungen aus dem Gastland vorgestellt werden, sondern neben dem Blick auf die von Frauen verfasste Literatur auch der Fokus auf die politische Lage der Frauen im Gastland gerichtet wird.
Seite 25
Abonent*innen können die Ausgabe im pdf-Format hier herunterladen.