zwd Berlin. Fünf Millionen Euro für Ziel 5 wären nach Überzeugung des Soziologen Alexander Dill ein großer Schritt für die Umsetzung der UN-Ziele. Nach seinen Angaben könnte die jährliche Förderung für die Nichtregierungsorganisation der internationalen Organisation Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF/WILPF), die sich für Frauenrechte und besonders auch für Frauen in Kriegs- oder Krisenregionen einsetzt, bereitgestellt werden. Zu den Kosten weiterer Aspekte von Ziel 5 wie beispielsweise die gleichgestellte Partizipation von Frauen am ökonomisch, politischen und gesellschaftlichen Leben oder reproduktiven Rechten wurden keine Angaben gemacht.
Wer soll das bezahlen?
Der Programmkoordinator des Global Policy Forums Wolfgang Obenland, sprach angesichts der finanziellen Herausforderung, die Ziele einzuhalten, von einer „Schockstarre“ unter Organisationen und Staaten. Stefan Brunnhuber, Sprecher der Initiative der Weltakademie der Wissenschaften und Künste „Financing the Future, the Future of Finance“ sprach von einer kollektiven Lähmung und Angst, die Umsetzung der Agenda 2030 überhaupt anzugehen.
Allein für die Bewältigung des Klimawandels kalkulieren die Experten jährlich 350 Milliarden US-Dollar. Die Wissenschaftler glauben, dass die EU als größte IGO (zwischenstaatliche Organisation, englisch intergovernmental organization) der Welt sich maßgeblich an der Finanzierung der Umsetzung der Ziele beteiligen sollte. Die EU habe nicht nur aufgrund des Reichtums, sondern auch aufgrund politischer Strukturen und demokratischen Verhältnisse in vielen EU-Staaten sehr große Möglichkeiten, die 17 UN-Ziele umzusetzen, so Dill. Als Möglichkeit zur Gegenfinanzierung schlug er eine Reduzierung der Militärausgaben der Europäischen Union vor.