
Dementsprechend sind einheimische Kinder nicht von der steigenden Armut betroffen. Die negativ ausschlagende Statistik wird größtenteils von der starken Zuwanderung von minderjährigen Flüchtlingen beeinflusst. Auch auf die Kinder, die zwar einen Migrationshintergrund haben, aber in Deutschland geboren wurden, hat die steigende Armut keinen Einfluss.
Einheimische Kinder sind nicht häufiger von Armut bedroht
„Der Anstieg der Kinderarmut durch die Flüchtlingseinwanderung ist damit an den einheimischen Kindern spurlos vorübergegangen“, sagt WSI-Sozialexperte Dr. Eric Seils. Bei den geflüchteten Kindern sei das Armutsrisiko zwar enorm hoch, „kurzfristig kommt es aber vor allem darauf an, dass sie nun in Sicherheit sind“. Längerfristig bestehe die Herausforderung darin, die Eltern von geflüchteten Kindern zu Löhnen und Bedingungen in Arbeit zu bringen, die der gesamten Familie ein Leben über der Armutsgrenze und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen, betonte Seils. „Das geht nur mit intensiver Qualifizierung“.
Die Armutsgrenze verläuft nach gängiger wissenschaftlicher Definition bei einem verfügbaren Nettoeinkommen von 1978 Euro im Monat für eine Familie mit zwei Kindern.