zwd Berlin. Demnach erreicht die Lücke einen der höchsten Werte seit Beginn der Aufzeichnungen vor acht Jahren. Die Zahl der neu abgeschlossenen MINT Ausbildungsverträge erreichte im letzten Jahr allerdings mit 151.800 einen neuen Rekordstand – fünf Prozent mehr als im Vorjahr und 15 Prozent mehr als 2010. Dies gehe vor allem auf die Zuwanderung von Fachkräften zurück: „Ohne die seit Ende 2012 anhaltende hohe Beschäftigungsdynamik unter Ausländern würden heute 209.300 Fachkräfte in den MINT-Berufen zusätzlich fehlen und die Lücke über eine halbe Million betragen“, mahnte Prof. Axel Plünnecke, Leiter Kompetenzfeld Bildung, Zuwanderung und Innovation am Institut der deutschen Wirtschaft Köln. In den kommenden Jahren werde der demografische Ersatzbedarf stark ansteigen, so dass die Herausforderungen bei der Fachkräftesicherung weiter zunehmen würden.
Thomas Sattelberger (MdB/FDP) betonte, die Gesetzgebung zur qualifizierten Einwanderung sei angesichts der Zahlen überfällig und dringend notwendig. Deutschland sei weiterhin und immer mehr auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und den Wohlstand der Bundesrepublik zu sichern.
Der MINT-Report wird zweimal jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) erstellt. Die Studie entsteht im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall und der Initiative „MINT Zukunft schaffen“.