22. Februar 2025
(ig).
Er war am Ende der vielleicht Letzte in der Ampel-Koalition, der von
sich selbst sagte: Er sei ein "bekennender Sozialliberaler" – Olaf
Scholz, schreibt Holger H. Lührig in seinem Herausgeber-Kommentar über das Ende der Ära Scholz. Der Kanzler sei der Fehleinschätzung über die Mär des FDP-Chefs Christian Lindner unter dem Motto "Besser nicht regieren als falsch zu regieren" aufgesessen. Falsch war die Einschätzung darauf zu vertrauen, dass die in Koalitionsbrüchen erfahrenen Freien Demokraten (1966, 1972, 1982, 2024) es "nicht wieder tun" würden und jetzt gewillt gewesen seien "gut zu regieren". mehr...
14. Februar 2025
(ig).
Als "historische" Entscheidung hat Bundesfrauenministerin Lisa
Paus (Grüne) die Zustimmung des Bundesrates zu dem vom Bundestag zuvor am 31.
Januar beschlossenen Gesetz für ein verlässliches Hilfesystem bei
geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt gewürdigt. Für die Frauenhäuser
gibt es erstmals eine bundesgesetzlich abgesicherte Finanzierungsgrundlage und
ab 2032 einen Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung bei geschlechtsspezifischer
und häuslicher Gewalt für Frauen und ihre Kinder. mehr...
10. Februar 2025
(no).
Nach der ersten Lesung des Gesetzentwurfs zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs am Donnerstag im Bundestag ist klar: Weder die Unterstützer:innen des Gesetzentwurfs (328 Abgeordnete) noch dessen erklärten Gegner:innen (362 Abgeordnete – von CDU/CSU, FDP und AfD) verfügen über die notwendige Mehrheit von 367 der 733 Parlamentarier:innen. Die FDP-Abgeordneten, die das Anliegen, die Rechtswidrigkeit von Schwangerschaftsabbrüchen aus dem Strafgesetzbuch zu streichen, befürworten, möchten das Thema auf den nächsten Bundestag vertagen. Doch nur jetzt noch, befürchten Beteiligte, bestehe die "historische Chance" für eine Reform des § 218. mehr...
10. Februar 2025
(ig).
Für einen Schulterschluss von Frauen und Männern über Parteigrenzen hinweg zugunsten einer paritätischen Zusammensetzung des Bundestages hat sich Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) ausgesprochen. In einem vorab veröffentlichtem Gastbeitrag für das zwd-POLITIKMAGAZIN wendet die Präsidentin dagegen, dass Frauen sich mit einem Drittel der Sitze im Deutschen Bundestag zufriedengeben sollten. Ihr Credo dazu: "Ich sage nein". Zugleich hat die Präsidentin die Frauen in den demokratischen Parteien aufgerufen, „zusammen den nächsten Schritt (zu) wagen“. mehr...
10. Februar 2025
(ig).
Mit einem Eil-Appel wollen mehr als 50 zivilgesellschaftliche
Organisationen auf den Bundestag einwirken, den von 328 Abgeordneten
gezeichneten Gesetzentwurf zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs
noch in dieser Legislaturperiode zu verabschieden. Anlass ist eine
Sachverständigenanhörung, zu welcher der Rechtsausschuss für den
heutigen Montag (10.02, 17-20 Uhr) eingeladen hat. Die FDP widersetzt
sich jedoch einer Abstimmung im Bundestag. mehr...
6. Februar 2025
(ig/red).
Im zwd-POLITIKMAGAZIN Ausgabe 406 hat zwd-Herausgeber Holger H. Lührig die Situation und die Konsequenzen nach dem AfD-Tabu-Bruch des CDU/CSU-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz beleuchtet und mögliche Szenarien nach der Wahl vom 23. Februar skizziert. Seine These: Auch mit einer Union als stärkste Fraktion ist seine Chance, ohne die Mitwirkung der AfD zum Kanzler gewählt zu werden, fraglich. Merz hat das auf dem CDU/CSU-Wahlparteitag zwar ausgeschlossen. Aber die Glaubhaftigkeit seiner Worte ist laut Umfragen ramponiert. Und liebäugeln mit Schwarz-Blau ist trotz aller Beteuerungen nicht vom Tisch. mehr...
5. Februar 2025
(ig/no).
Hinter den Kulissen des Parlaments wird gegenwärtig um die Frage gerungen, ob der Gruppenantrag von 328
Bundestagsabgeordneten zum Entwurf eines „Gesetzes zur Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs“
(Drs 20/13775) am 11. Februar auf die Tagesordnung kommt. Entscheidend wird die Haltung der FDP sein, ob eine Mehrheit dafür wie auch für das Gesetz zustande kommt. Zivilgesellschaftliche Organisationen werfen der FDP-Spitze vor, gemeinsam mit CDU/CSU und AfD mit parlamentarischen Tricks die Beschlussfassung zu blockieren. In der FDP wächst die Zahl der Befürworter einer jetzigen Reform des § 218. mehr...
Bei den Europawahlen in diesem Jahr hatte es sich schon angedeutet: Je jünger die wahlberechtigten Menschen sind, umso weniger sind zur Wahl gegangen. Auch bei den Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern ist eine erschreckend hohe Zustimmung zu rechtsextremistischen Parteien dazu gekommen. Und die Bundestagswahlen lassen leider den gleichen Trend erwarten. In seinem "ZWISCHENRUF" mahnt zwd-Autor Dr. Ernst Dieter Rossmann an, klare Prioritäten für die politische Bildung und das Lernen von Demokratie in den Schulen zu setzen. mehr...