Wie der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium bestätigte, ist der Bund darauf eingestellt, sich am Digitalpakt 2.0 mit 2,5 Milliarden Euro zu beteiligen - mit dem, gleichen Betrag wie die Länder. Während die Mittel des Digitalpakts 1 (Schule) - wie bisher - aus dem laufenden Haushalt aufgebracht werden, kann das neu gebildete Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend sich bei seinen weiteren Planungen auf das Sondervermögen in Höhe von mehr als sechs Milliarden Euro stützen. Entsprechend der Koalitionsvereinbarung sollen "massive Investitionen in Kitas und Schulen" dazu beitragen, "die Chancengleichheit in unserem Lande deutlich zu erhöhen". Klingbeil sagte dazu vor der Bundespressekonferenz, mit den Rekordinvestitionen in Höhe von 115 Milliarden in diesem Jahr und der Steigerung auf fast 120 Milliarden im Jahr 2029 werde ein "dringend nötiger Modernisierungsschub für gute Schulen, gute Kitaplätze und Krankenhäuser, für moderne Bahnstrecken, Brücken und Straßen, für den Klimaschutz und die Digitalisierung sowie Forschungsinnovationen" ermöglicht. Für das Jahr 2025 steigen damit die Investitionen um 55 Prozent im Vergleich zu Vorjahr 2024. Klingbeil bekannte sich dazu, dass er der "Schwarzen Null keinen Wert an sich" zumesse. Denn nichts sei teurer als der Verzicht auf Investitionen: Zu lange – allein in den letzten zwei Jahrzehnten - sei die Infrastruktur in Deutschland "kaputtgespart" worden, fügte der Finanzminister hinzu, der sich auch als "Investitionsminister" sieht.
Während die Aufwendungen für die Modernisierung der Bahninfrastruktur von Klingbeil für die nächsten Jahre auf deutlich über 100 Milliarden Euro beziffert wurden, bleibt fraglich, ob vergleichbare Summen auch für den Bildungsbereich erreicht werden. Die GEW-Vorsitzende Maike Finnern hatten den Modernisierungsbedarf auf 130 Milliarden veranschlagt. Nach Angaben Klingbeils werden die Länder entsprechend einer Vereinbarung vom Vorabend (23.06.) über zusätzliche acht Milliarden Euro verfügen können, wovon vier Milliarden in Bildung und Forschung und weitere vier Milliarden für die Krankenhausfinanzierung vorgesehen seien. Wieweit diese Mittel dort zum Schließen von Haushaltslöchern statt für Investitionen verwendet werden, ist dem Vernehmen nach offengeblieben.