60 JAHRE ANTIBABYPILLE : Verhütung für alle besser machen - 115.000 Unterstüter der Petition auf change.org

5. Juni 2021 // ticker/og

Auch sechzig Jahre nach Einführung der Antibaby-Pille ist es nicht gelungen, ein nebenwirkungsarmes Verhütungsmittel für Frauen oder ein Verhütungsmittel für Männer zu entwickeln. Aus diesem Anlass läuft mit Unterstützung von Change.org eine Kampagne, die Verhütung besser zu machen. Aktuell haben mehr als 115.000 Menschen eine entsprechende Position unterschrieben.

Die erste Antibabypille „Anovlar“ kam am 1. Juni 1961 auf den deutschen Markt. “Doch seitdem hat sich nicht viel getan”, so Jana Pfenning und Rita Maglio von BetterBirthControl. Sie fordern eine “bessere Verhütung”, ihre Petition auf Change.org zählt über aktuell 115.000 Unterschriften. Nun hat sich auch Andrea Galle, Vorständin der Krankenkasse BKK VBU, zum 60. Jubiläum der Antibabypille in Deutschland, ihren Forderungen angeschlossen. Galle, Maglio und Pfenning sehen einen Grund für die Problemlage beim Thema Verhütungauch darin, dass Frauen in Führungspositionen im Gesundheitswesen deutlich unterrepräsentiert seien und so der „weibliche Blick in Entscheidergremien“ fehle. „Für eine Sicht auf das Thema Verhütung, die beiden Geschlechtern gerecht wird, ist ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis bei Entscheidungsfindungen für die medizinische Versorgung eine zentrale Voraussetzung“, stellte die BKK VBU-Vorständin Galle fest.

Pfenning, Maglio und Galle rücken den Blickpunkt auf die Kostenfrage verschreibungspflichtiger Verhütungsmittel. Laut § 24a SGB V werden diese für die Frau nur bis zu der willkürlich gesetzten Altersgrnze des 22. Lebensjahres von den Krankenkassen erstattet. In Frankreich und Großbritannien werden diese Kosten bereits altersunabhängig von den Krankenkassen übernommen.

Die BKKVBU ist mit über 550.000 Kunden sowie rund 100.000 Firmenkunden die mitgliederstärkste Betriebskrankenkasse mit Sitz in Berlin. Sie gehört zu den 30 größten Krankenkassen Deutschlands und ist bundesweit an über 45 Standorten vertreten. Sie tritt besonders für eine genderadäquate Versorgung ein.

Am 18. August 1960 war die erste "Antibabypille" in den USA auf den Markt gekommen. Ein Jahr später war sie auch in Deutschland erhältlich, zunächst als Medikament gegen Menstruationsbeschwerden.

Kurzlink zur Petition: Change.org/BetterBirthControl


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